Weihnachten

Weihnachtszeit

Es ist ein stetes, wildes Hasten,
in dieser Welt – ganz ohne Rasten.
Und wenn sie naht - die Weihnachtszeit,
ist stiller Friede gar so weit…

Nicht an die „Ankunft“ denken wir,
die Weihnachtsbotschaft auf Papier
scheint irgendwie uns ganz verloren…
Denn die Genusssucht, auserkoren,

die Leere tief in uns zu stillen –
zumindest ging’s nach uns’rem Willen.
Allein, das Loch in uns, es wächst.
Es ist, als wär es schon verhext!

Die Liebe stirbt den ruhigen Tod,
denn uns’re Seelen sind marod.
Triebe nur und Aufbegehr’n,
als würde uns die Welt gehör’n

und ew’ges Leben obendrein.
Doch all das bitte nur zum Schein.
Einsamkeit und bitt’re Tränen,
Wärme, nach der wir uns sehnen,

wird nicht gestillt mit Gut und Geld.
Weil alledem das Richt’ge fehlt,
das einzige und wirklich Wahre:
Die Liebe ist das Wunderbare,

das Leuchten in das Leben bringt,
als ob ein Engel in uns singt…
Vor gut zweitausend langen Jahren,
hat dabei die Welt erfahren,

durch die Geburt von uns’rem Retter,
der in den Tod ging für uns später,
dass Liebe auch den Tod besiegt
Und in uns diese Liebe liegt…

Heut’ gibt keiner mehr sich hin
für des Lebens wahren Sinn.
Im Einkaufsrausch wird zelebriert
Wohin ein falscher Glaube führt.

Der Mensch ist einsam, ohne Ziel,
verkümmert ist ihm das Gefühl,
für sich selbst und für die Lieben –
Geschenkewahn wird groß geschrieben.

Wer macht sich selbst noch zum Geschenk?
Wenn einer nicht an Raffen denkt,
und all das, das noch einzukaufen,
und sich um all die Schnäppchen raufen –

Dann steht er recht alleine da
Ob ich da jemals einen sah?
Der Zweifel liegt vor meinen Augen.
Ich mag dem Ganzen nicht mehr trauen…

Im Einkaufszentrum Melodien,
die uns den letzten Nerv schon ziehen –
soll das wirklich Weihnacht sein?
Huldigen wir nur dem Schein,

wird das sicher weitergehen,
auch wenn nicht alle das verstehen.
Ich seh’ ein Licht der Hoffnung doch,
das leuchtet, manchmal unverhofft,

und das mir zeigt: die Liebe siegt,
auch wenn sie krank darnieder liegt.
Die Liebe, sie hält uns am Leben,
auch wenn wir das oft übersehen.

Wenn Geld uns nur mehr traurig macht,
wenn die Welt in allen Angeln kracht,
wenn mehr als nur Profit wir suchen,
dann kommt die Liebe, wie gerufen…

Und dann kann wieder Weihnacht sein,
mit Gefühl und Herz allein.
Dann, wenn wir uns drauf besinnen,
wird Weihnacht wieder in uns klingen…

Vivienne

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