Maziar Kord
Der Falter
der Nacht
In den hellen Flecken, die man am Himmel sah,
die die Dunkelheit zu verwischen versuchte,
hörte man ein Lied; heute oder morgen kommt
er wieder, gesehen haben sie nichts in der Nacht.
Tag darauf, von der Ferne kamen drei Könige, lange
waren sie schon eingeweiht, heilige Nacht, stille Nacht,
die Nacht der Nächte stand bevor, mit den Flügeln
flatternd durch die Nacht, kam er mit einem hellen Schein.
Die Menschen folgten dem hellen Schein, die Seele und
der Verstand schwerelos, wie der Falter beim Kerzenlicht,
verbrannten sie aus Liebe zum göttlichen Licht. Der Falter
kam in der Nacht, gekreuzigt wurde er am hellen Tag.
Ein paar Tage gefangen im Laibe, flog er wieder
zum Ursprung. Für manche war er Gottes Sohn, für
manche die unbefleckte Empfängnis, was ist die Wahrheit?
Wo sind die Lügen untergebracht? Sind die Lügen von Bedeutung?
Jahrhunderte danach, in der Dunkelheit der Nacht,
leise aber heilig, kam der nächste Falter zur Welt.
Das gleiche Antlitz voller Schein, Vergangenheit, Gegenwart
oder Zukunft, was ist der Unterschied? Nur die Zahl +621.
Deren Erbe ist uns nicht geheuer, wo ist der Anfang,
wo ist das Ende? Streit zwischen den Gelehrten,
sie begreifen die Worte nicht, nicht heute,
nicht morgen, nie erkennen sie den Sinn.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.02.2009.
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