Heidi Schmitt-Lermann

Erwartung der heiligen Nacht

 

Erwartung der heiligen Nacht. 



 




 Am Schlitten saß ich obenauf.
Es schneite und der Wind blies kalt.
Ich sah zu all den Fenstern auf,
erwartungsvoll, vier Jahre alt.
 
Im Vorstadthof und ganz allein,
die andern war’n schon weggerufen,
das Fest zu feiern froh und fein,
saß ich noch auf des Schlitten’s Kufen.
 
Ich war dem Christkind gar nicht böse,
dass es mich länger warten ließ.
Da Schönheit und Geschenke Größe
der lange Aufbau mir verhieß.
 
Ich spielte, was man in Märchen liest,
am Weihnachtsabend, blaue Stunde,
wenn Licht aus all den Fenstern fließt,
Figuren aus der Zauberkunde.
 
Da wird ein Haus zum Märchenschloss
und ich zum armen Köhlerkind,
das frierend, zitternd, blank und bloß,
nicht mal ein Schwefelhölzchen fin’d.
 
Schlitten zieh’n in rauer Luft,
eisigkalt sind Hände, Füße.
Hier weht ein feiner Plätzchenduft.
Niklas bringt vom Nordpol Grüße.
 
Jetzt hörte man schon Weihnachtslieder.
Hier war der Christbaum schon entzündet.
Die heil’ge Nacht sank auf mich nieder.
Ein Schauer zu meinem Herzen findet.
 
Da---, ruft dort nicht der Engel Chor?
Nein, Mutter ruft mich in die Nacht.
Jubelnd renn’ ich die Treppe empor.
Das Christkind hat an mich gedacht.
 
Erwartung in Geborgenheit
und Eltern, die Stimmung machten.
Die Lichter der Vergangenheit
leuchten noch an Weihnachten.
 
Um echte Stimmung zu erfahren,
wie damals in der Kinderzeit,
muss sich ein bisschen Kind bewahren,
ein junges Herz voll Heiterkeit. 
 

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