Hans Witteborg

Der falsche Nikolaus


Wer holpert und stolpert im Treppenhaus?
Die Stiege knarrt und dröhnt!
Ach, 6. Dezember – der Nikolaus:
der alte Mann keucht und stöhnt.

Er schleppt sich ab mit dem schweren Sack,
vollgestopft mit seinen Geschenken,
ist wohl nicht mehr so wie früher auf Trab,
das liegt an den steifen Gelenken.

Zu meiner Zeit hat sich noch zugesellt
Knecht Ruprecht, der raue Geselle.
Er war zur Entlastung eingestellt,
doch strich der Himmel die Stelle.

So quält sich der Alte heut´ mühsam ab,
das fällt ihm zunehmend schwer.
Wenn er so weiter macht im schlappen Trab,
dann schafft er sein Pensum nicht mehr!

Ich öffne die Tür – bleib stehen betroffen
und schau in ein rotes Gesicht:
Nachbar Ewald grinst da – total besoffen.
so verhält sich der Nikolaus nicht.

Er ist ganz fröhlich und lallt vor sich hin,
es klingt wie „vom Himmel hoch..“.
Ich schliesse die Tür, verärgert ich bin,
ich erwarte den Nikolaus doch!

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.12.2014. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Die Gedichte begleiten durch die vier Jahreszeiten und erzählen wie die Natur erwacht, blüht und welkt, wissen von reicher Ernte zu berichten. Der Spätsommer im Park, winterliche Gefilde oder Mailandschaften scheinen auf. Der Autor verwendet meist gereimte Zeilen, zeigt sich als Suchender, der neues Terrain entdecken möchte. Der Band spricht von den Zeiten der Liebe, zeigt enttäuschte Hoffnungen und die Spur der Einsamkeit. Wut und Trauer werden nicht ausgespart. Es dreht sich das Kaleidoskop der Emotionen. Der kritische Blick auf die Gesellschaft und sich selbst kommt zum Zuge. Kassandras Rufe sind zu hören. Zu guter Letzt würzt ein Kapitel Humor und Satire. So nimmt der Autor seine Zettelwirtschaft aufs Korn, ein hoffnungsloser Fall.

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