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August Sonnenfisch (29.04.2008):
Lieber Heino, ich danke Dir sehr für Deinen Kommentar, der nicht nur ein "Kommentar" ist, sondern Beitrag zur Literatur! Ich stimme Dir zu: manchmal könnte mensch meinen: "The run ist almost run" - das Rennen sei gelaufen. Dann aber sehe ich, wo die Freiheit des Menschen nicht schon den Bach hinunter ist (wir können uns m. E. ja (durch viele Leben hindurch) hinaufentwickeln zur Stufe des Engels oder hinabfallen auf die Stufe des Tieres (welches ohne Freiheit ist)) - doch die Freiheit wirklich zu nutzen, sich nicht einfach mittreiben zu lassen, das ist jedesmal ein geradezu gigantischer Akt, schon in kleinen und kleinsten Dingen: nehme ich mir als Frau meine Tage oder übergehe ich sie (wie alle Welt suggeriert, dass es richtig sei)? - verlange ich mir als Mann alte wilhelminische Robustheit ab oder mache ich es so wie Wolfram Zurhorst ("Liebe dich selbst - und freue dich auf die nächste Krise) bin also Mensch rundum? - fahre ich mit dem Zug oder mit dem Auto? - ernähre ich mich gemäß der Körperzyklen und -bedürfnisse oder so wie alle Welt es macht: immer rin ... Sehr anregend, lieber Heino, was Du mir schreibst! Ich danke Dir sehr! ... Und zu Deinem "Treiben", auf welches Du im im P.S. Dich beziehst: ich anerkenne Deine Produktivität, und berichte Dir von einer Malerin, die in ihrem Atelier ein Sidebord in Augenhöhe instaliert hatte und dort alle Bilder hinstellte, die sie in einem Intuitionsflusse gemalt, und dort standen sie dann vor ihrem tagtäglichen Auge bis es ihr kam, wie es bei einem von ihnen weitergehen wollte. Und dann ging es dort ein Stück weiter bis es nicht mehr floss - zurück aufs sideboard, bis es noch weitergehen wollte ... mit besonders herzlichen Grüßen. August.
August Sonnenfisch (29.04.2008):
Liebe Celine, schön, wie Du das sagst mit dem Rhythmus und den Wiederholungen, dass die Sprache gleichsam zu tanzen in der Lage sei! Ich bedanke mich bei Dir mit einem Gedicht von Ernst Jandl (1925-2000), einer derer, die es verstanden, die Sprache tanzen zu lassen:
"auf dem land:
rinrinrininDER
brüllüllüllüllEN/schweineineineinE grununununZEN/
hununununDE
bellellellellEN/ katatataZEN miauiauiauiauEN/
katatataER schnurrurrurrurrEN/
gänänänänSE schnattattattattERN/
ziegiegiegiegEN meckeckeckeckERN/
bienienienienEN summummummummEN/
grillillillillEN zirrirrirrirrPEN/
fröschöschöschöschE quakakakakkEN/
hummummummummELN brummummummummEN/
vögögögögEL zwitschitschitschitschERN."
Mit herzlichen Grüßen: August.
August Sonnenfisch (29.04.2008):
Lieber Rainer, ich danke Dir für Deine bündige Antwort und sage Dir dazu, dass mir am Inhalt grundsätzlich wichtig ist, dass er nicht ein-fältig ist, sondern sich mit den Widersprüchen seines Gegenstandes befasst: hier mit dem Sich-versiegeln gegen das Leben (welches eine gewisse Funktionalität sicherstellt) und einem Sich-ergreifen-lassen. Dazu gibt es in Theodor Adornos Texten eine Stelle (über das Wesen eines Kunstwerkes): wenn Dir diese einmal über den Weg läuft, lieber Rainer: vielleicht magst Du mir das dann mitteilen: ich suche nach ihr. ... Mit herzlichen Grüßen: August.
August Sonnenfisch (29.04.2008):
Liebe Christiane, begeisternd, wie Du mein "Modernes Leben" über diesen vergötterten "Lifestyle" in Prosa fortsetzt! Ist der Graf R. in Dir Dein Ghostwriter? ... wobei mir in meinem Text die Alternative zum quasi vorgeschriebenen Lifestyle unerlässlich ist: "In einem gigantischen Akte mich berühren, mich bewegen, mich ergreifen lassen vom Abenteuer dieses Lebens." ... "gigantisch" deshalb, weil es erheblicher Ichkraft bedarf, diesen "Lifestyle" für sich selber zu wandeln (denn jede/r ist irgendwo davon infiziert) ... Cha-cha-cha! Mit herzlichen Grüßen: August.
August Sonnenfisch (27.04.2008):
Lieber Wolfgang, Du machst mir ja Spaß: ich habe herzlich gelacht über Deinen witzigen schillerkundigen Vierzeiler - dessen Komik mir zu der Komik passt, die ich mit meinem "Modernen Leben" aufs Korn genommen ... kann nur von einem Mannheimer kommen! ... Ich danke Dir und grüße Dich herzlich (auch von Schiller) mit Flocke an der Glocke: August.
August Sonnenfisch (29.04.2008):
Liebe Gabriela, mit welch schönem Bild Du mir antwortest: "Regen, der nicht in die Erde dringt, weil mensch die Erde versiegelt hat". Wie oft heißt es in diesen anscheinend so robusten Tagen: "Das stört mich nicht!" Die Versiegelten tangiert fast nichts mehr! ... Doch wir haben die Freiheit, wie Du es in Deinen Gedichten "Das innere Kind" sowie "Zeit der Stille" trefflich bedichtet hast! ... Ich danke Dir, liebe Gabriela, und grüße Dich herzlich aus dem Frühling hier in den Frühling bei Dir: August
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