Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Zerbrochen“ von Christiane Mielck-Retzdorff


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hsieb

30.04.2008
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Hallo Christiane,

ja, manchmal steht man vor einem Scherbenhaufen. Mir gefällt Dein Gedicht, auch die gwählte Form, sie unterstützt das Gefühl, alles wäre nun kaputt. Ich denke, es ist eine Phase, die fast jeder irgendwie und irgendwann einmal zu bewältigen hat. Aber allein, die Erkenntnis, dass etwas zerbrochen ist, lässt wieder auf einen neuen Anfang hoffen.
Alles lässt sich nicht kitten, mag es also zerbrochen bleiben. Nun, das Leben geht sowieso immer weiter, wenn man es denn in die eigenen Hände nimmt, was nicht immer leicht ist,kann man es aber ein wenig lenken und man ist beschäftigt...hilft ja auch immer!
Oh, ich habe auch viele verzweifelte Gedichte geschrieben, weil alles zerbrochen war. Das Erstaunliche, aus dem ganzen kaputten Elend ist soviel Neues entstanden, mein Kopf hat es rauslassen können, obwohl alles zerbrochen war. Na ja, ich denke, Du kennst das. Wir sind trotz Leid nicht leer.

Liebe Grüße
Helga


Christiane Mielck-Retzdorff (01.05.2008):
Liebe Helga, vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar. Der aktuelle Anlaß, warum ich das Gedicht geschrieben habe, waren die Ereignisse in Österreich. Da ist tatsächlich etwas von meinem Weltbild zerbrochen, da es Menschen gibt, die zu soetwas fähig sind. Allerdings geschah dies nicht zum ersten Mal. Der andere Grund waren die Ölbilder einer Malerin, die wir kürzlich gesehen hatten, und auf denen mehrheitlich Stiere dargestellt waren, mächtige Kampfstiere, deren eines Auge geschlossen war. Das wirkte auf mich irgendwie störend, also fragte ich die Künstlerin, und sie erklärte mir, daß sie damit die Situation des Stieres in der Arena symbolisch deutlich machen wollte. Die Bilder blieben mir in Erinnerung udn zwar besonders wegen dieses prägnanten Bruchs im ansonsten kraftvollen, archaischen Stil. In der Kunst führt also der Bruch, das Zerbrechen als Stilmittel zu Beachtung. Vielleicht beachten wir auch das Leben intensiver, wenn etwas zerbricht. In ihrem Kommentar zu meinem Gedicht hat Britta Hemmingway zitiert. Sinngemäß steht dort, daß ein Mensch, der sich nicht zerbrechen läßt, von der Welt getötet wird. Das könnte stimmen. Ich wünsche Dir einen schönen 1.Mai. Liebe Grüße Christiane

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