Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Verreise auf`s Abstellgleise“ von David Thamm

Hallo David,

ich sehe darin ein deskriptives Psychogramm einer Seele, die ihr Wesen (glücklicherweise!) noch längst nicht verloren hat. Da ist noch so viel Liebe und Sehnsucht zwischen den Zeilen, daß das Lyrische Ich (bzw. wenn es autobiographische Züge haben sollte, dann Du) in jedem Falle noch das Potential hat, aus dieser Misere zu kommen. Das Gefühl für Sprache scheint durch Deine Zeilen; Strophe 5 ist sehr stark - die gefällt mir am Besten! Strophe 6 bricht für meinen Geschmack etwas zu stark die Evokationen, die man aus den anderen Strophen in sich aufgebaut hat. Denn bis dato (bis S5) ist es emotional, tlw. subtil, tlw. - eine Art auktorial instanzierter Empathie; aber S6 instanziert sich als FAZIT etwas zu allgemein, etwas zu "nüchtern" ... ABER: Es ist meine Meinung, mehr nicht!

Also, wenn es autobiog. ist, dann Kopf Hoch! und schreibe weiter! Höre in Dich hinein, lausche Deiner Seele und "weine" in Form der Sprache. Kein Selbstmitleid, keine Ängste. Erst kommt die Analyse -für sich- (die scheinst zu angegangen zu sein), dann dass sich mitteilen an andere (machst Du auch) und dann kommt die Neuorientierung ... Ich bin sicher, Du kannst das...

Wenn es NICHT autobiog. ist, dann betrache man meine Ausführungen bitte aus der Sicht des "man" - Danke!

LG,
S.