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Renate Tank (19.12.2010):
Ja, da hast Du Recht. Innerhalb kurzer Zeit
habe ich drei solcher Nachrichten erhalten.
Zwei Menschen leben bereits nicht mehr und einer davon war ein junger Familienvater.
Danke für Deinen Besuch mit Kommentar!
Liebe Grüße, Renate
Renate Tank (18.12.2010):
Liebe Ramona,
Du sprichst es genau aus:
"Ein Abschied vollzieht sich nicht am Tage des Todes, gerade bei einer unheilbaren Krankheit durchlebt man mehrere Phasen, einen stetig wachsenden Prozess, der dazu führt, loslassen zu können, um schlussendlich das Leben durch die letzte Pforte zu verlassen."
So ist es, und das ist ein schwerer Weg; ein Weg, der, weil nicht selbst "erlebt", nur lückenhaft nachvollzogen werden kann. Hier ist der ganze Mensch gefordert, zu ertasten, was dem Schwerstkranken gut tut. Was ihm auf seiner letzten Wegstrecke hilfreich wird. Die Menschen verändern sich durch die Schwere der Krankheit auch seelisch. Es erfordert eine große Empathie.
Liebe Ramona, ich sende Dir ganz liebe Grüße zum 4. Advent, Renate
Renate Tank (18.12.2010):
Lieber Karl-Heinz, ich glaube, das "wissen" wir Menschen ja auch, dass wir einmal sterben müssen. Aber es ist ein gewaltiger Unterschied, wenn du dein Todesdatum vor Augen hast. Für manche Erkrankungen ist es absehbar, wie lange ein Patient noch leben wird. Deshalb ist es für die "anderen", die ihren Tag nicht wissen, eine Gnade. Denn das Leben wird nicht kampflos aufgegeben; ein Kampf geht immer voran. Seelisch und körperlich.
Liebe Grüße zu Dir und danke für Deinen Besuch, Renate
Renate Tank (18.12.2010):
Liebe Ingrid,
als ich es vor fast einem Jahr erfuhr, war das sehr erschütternd. Ich habe mich sofort hinsetzen müssen und das schreiben müssen. Das Gedicht ist so belassen, hat keine Änderung erfahren. Meine entsetzten Gefühle sind darin eingefangen, weil es keinen guten Ausgang gibt. Das ist Sache. So bin ich meiner Hilflosigkeit begegnet und dieser Angst, die so schnürt. Es fehlten die Worte und erst recht die angemessenen Worte diesem Menschen gegenüber. Man muss sie erst wieder finden.
Danke für Deinen Besuch mit dem lieben Kommentar.
Auch Dir wünsche ich einen schönen 4. Adventsonntag und liebe Grüße, Renate
Renate Tank (18.12.2010):
Liebe Ute,
ich habe damals auch - aber nur wenige Momente - von Christoph Schlingensief mitbekommen. Seine Geschichte hat mich auch sehr erschüttert. Seine Aufzeichnungen sollte man einfach mal lesen. Da wird man in eine Welt geführt, die die meisten wohl ablehnen, weil es dramatisch ist und "eigentlich nicht ins normale Leben passt". Viele scheuen solche Auseinandersetzungen mit dem Sterben und allen Gefühlen, die damit zusammenhängen. Wenn man eine solche Diagnose erhält, fällt man in einen Abgrund. Das ist aber noch nicht die letzte Tiefe. Es folgen noch andere. (Gemeint sein können damit auch weitere Operationen, bis es einmal nicht mehr zu operieren geht z.B.) Der Mensch durchläuft, wie Du schon geschrieben hast, verschiedene Phasen. Die Phase der "Annahme" gehört, so viel mir es bekannt ist, zum letzten Abschnitt. Wenn das geschieht, dann erfährt der Kranke eine Sicht, eine Gnade könnte man sagen, die ihm hilft, alles anzunehmen, was noch folgt. Aber auch das mag bei den Betroffenen verschieden stark ausgeprägt sein.
Liebe Ute, vielen Dank für Deine einfühlsamen Zeilen und einen schönen Adventsonntag wünsche ich Dir, Renate
Renate Tank (18.12.2010):
Da hast Du Recht - dieses Wort "unheilbar" ist so, als würde man zum Schafott geführt. Das muss man sich mal so richtig vorstellen, mal ganz tief in die Person des Betroffenen gehen. Wer einmal schon selbst in seinem Leben dem Tod "ins Auge geblickt" hat, kann sich annähernd ein Bild von dieser Tragik
machen, die der Mensch, den es betrifft, durchleben muss. Er geht jeden Tag einen Schritt mehr auf seinen "Untergang" zu, denn so ist das Gefühl, so ist die Situation in den ersten Abschnitten. Es ist ein waidwundes Ringen in ein Zerspringen. Der Mensch hängt an seinem Leben - das ist eine Tatsache, und wer sagt: mir wäre es egal, der hat noch nie eine Grenzsituation erlebt.
Ich danke Dir für Deinen lieben Kommentar und wünsche Dir einen schönen 4. Adventsonntag mit lieben Grüßen, Renate
Renate Tank (18.12.2010):
Ja, ich bin auch oft eine fürchterliche Nachteule!
Mir geht es auch so: ich mag auch die Ruhe und die Stille dieser Stunden. Aber manchmal bereue ich das auch. Du hast Recht, viele Menschen brauchen einfach eine ehrliche Zuwendung, eine, die aus dem Herzen kommt und nicht aufgesetzt ist. Oder auch Gespräche, das finde ich ganz wichtig. Es wäre einfach, aber manche verschließen sich auch zu sehr, weil sie Angst haben, zuviel von sich zu verraten. Da ist schon so ein bestimmtes Misstrauen eingewebt, über das sie dann nicht so leicht kommen. Dein letzter Satz hat wirklich Bedeutung, denn so scheint es tatsächlich zu sein.
Hier bei diesem Gedicht, lieber Klaus, geht es aber tatsächlich um etwas Unheilbares. Es ist eine Krankheit damit gemeint, die einen Menschen in meiner engsten Umgebung heimgesucht hat. Ich erlebe diese Tiefen, die immer neue Tiefen nach sich ziehen, gerade mit.
Dir wünsche ich schöne Stunden und gute Gedanken!
Alles Liebe, Renate
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