Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Senile Ferne“ von Christa Windmüller


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Den "Zustand" hast du sehr gut beschrieben!!! Ich erlebe ihn jede Woche in einem Heim.
Lieben Sonntagsgruß, christa
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Liebe Christa,

ja - diese Ferne ist mir bekannt..sie ist irgendwie traurig schön - auch ich habe sie mal in ein Gedicht gefasst:


Wer bist du?


Sie sitzt an ihrem Fensterplatz
und schaut im Garten Vögeln zu,
begrüßt mich täglich mit dem Satz:
„Wo kommst du her? Wer bist denn du?“

Im Ritual sag’ ich dabei,
dass ich ihr die Tabletten richte,
dass ich ihr eig’nes Kind auch sei
und – herrlich sei die große Fichte.

Nur noch die Vögel, Blumen, Bäume
bestimmen ihre Horizonte.
Im Geist verengen sich die Räume,
entleert von dem, was sie je konnte.

Sie lebt in ihrer kleinen Welt,
in der Minuten Kreise ziehen.
Dass sie den Vogel zehnfach zählt,
heißt zehnmal ihre Freude sehen.

„Du wohnst doch hier! Wo willst du hin?“
Beim Abschied wandelt sich ihr Ton.
Nach meinem „Tschüss“ – mehr macht nicht Sinn –
hör’ ich: „Pass auf dich auf, mein Sohn!“

Sie sitzt an ihrem Fensterplatz
und schaut im Garten Vögeln zu,
begrüßt mich täglich mit dem Satz:
„Wo kommst du her? Wer bist denn du?“


ã Faro V.
18.4.2009


Liebe Grüße Faro

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