Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Werk und Wesen“ von August Sonnenfisch


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Lieber August,

ich will deinen Gedankengang von hinten
aufzäumen: Man darf nicht automatisch das
Tun eines Menschen mit seinem Wesen
gleichsetzen, wenn man nicht von der
einen (Ent)Täuschung in die nächste
fallen möchte... gerade in der Kunst ist
die Verfremdung ein erlaubtes Stilmittel
... im täglichen Leben möchte ich darauf
hoffen, dass Tun und Wesen eines Menschen
eine Einheit bilden.

Liebe Grüße
Faro

August Sonnenfisch (09.04.2015):
Lieber Faro! Sehr anregend, dieser Austausch zu WERK UND WESEN! Hat ein neues Gedicht provoziert: WER SCHREIBT DIE POEME: DER KUTSCHER ODER DER REISENDE? * Der Mensch gleicht einer Kutsche: Die Kutsche - sein Leib, die Rosse - seine Seele, der Kutscher - sein Ego, der Reisende - der Genius in ihm. * Fährt eine Kutsche nun die Route ihres Kutschers auf dem Bock, die Route des Reisenden im Coupé, oder fährt das Gefährt die Route der Rosse im Geschirr? * Der Kutscher jedenfalls ist tüchtig in seinem Metier. Doch sein Metier ist ihm mitnichten genug: so posiert und spielt er den Reisenden mit Bravour. Man könnte glauben: die Kutsche, das sei der Kutscher! ...! Wie auch immer: ich danke dir und grüße dich herzlich: August

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Lieber August, ich würde dir so gern folgen, aber
ich kann es nicht: für mich ist eine unübersteigbare
Hürde das Tun, die Werke. Die kommen doch aus meinem
Innersten (abgesehen von erzwungenen Dingen/Taten).
Für mich ist ein Mensch, der edel handelt, 1OOO mal
mehr wert als ein Christ, der "nur" glaubt und noch
auf Belohnung im Jenseits wartet und sich von "Sünde"
zu "Sünde" hangelt. verzeih mir die Wortwahl ... und
lieben Gruß ... Inge hg

August Sonnenfisch (09.04.2015):
Lieber Inge! Wieder zurück? ... Freut mich, von dir zu lesen! Ich stimme dir voll zu in deinem Feedback (zumal ich gerade eine Differenz habe mit einer "psychisch kranken" Hausgenossin, die sich von Sünde zu Sünde hangelt, das aber wohl nicht bemerkt) - ausgenommen mit dieser These, dass unser Tun aus unserem Innersten käme. Siehe dazu das untenstehende Poem (das noch eingestellt werden wird - doch ich bin da ein wenig bedächtiger als manch andere). Auf jeden Fall finde ich dieser Austausch zu WERK UND WESEN sehr anregend: er hat dieses Gedicht im folgenden provoziert: ...... "WER SCHREIBT DIE POEME: DER KUTSCHER ODER DER REISENDE? * Der Mensch gleicht einer Kutsche: Die Kutsche - sein Leib, die Rosse - seine Seele, der Kutscher - sein Ego, der Reisende - der Genius in ihm. * Fährt eine Kutsche nun die Route ihres Kutschers auf dem Bock, die Route des Reisenden im Coupé, oder fährt das Gefährt die Route der Rosse im Geschirr? * Der Kutscher jedenfalls ist tüchtig in seinem Metier. Doch sein Metier ist ihm mitnichten genug: so posiert und spielt er den Reisenden mit Bravour. Man könnte glauben: die Kutsche, das sei der Kutscher!" .... Wie auch immer: ich danke dir, Inge, und grüße dich herzlich: August

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Diese Streber-, Wettbewerbs-, Erfolgszwangsgesellschaft, die alle mitreißt, orientiert sich nur an Stars, an Siegern, Menschen, die wirklich menschlich sind, bleiben auf der Strecke. Es sei denn, sie sind sich ihrer göttlichen Einmaligkeit so bewusst, dass sie sich gar keiner Konkurrenz stellen wollen, (wie die Aborigines in deinem Zitat). Liebe Grüße noch von hier, Christa
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Lieber August, deine wohl durchdachten Ausführungen kann ich vollkommen verstehen. In der Tat kennen wir das wahre Selbst unserer Mitmenschen nicht (genauso wenig wie unser eigenes). Unser Denken und Tun ist in der Regel von unserem Ego geprägt, das sich aus unseren Prägungen, Glaubenssätzen, seelischen Verletzungen und vielem mehr zusammensetzt. Im Grunde hat dies auch Jesu gemeint, als er sagte, wer von euch ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein. Er hat niemanden verurteilt, auch die Verbrecher nicht, und seinen Peinigern hat er sogar vergeben. Im Prinzip weiß der Mensch dies also seit bescheidenen 2000 Jahren.
Es geht ja auch gar nicht darum, solche Taten deswegen gutzuheißen, sondern einfach nur darum, zu akzeptieren, dass die Dinge so sind wie sie eben sind. Ich habe den Eindruck, das wird oft verwechselt. Und viele lassen sich ihre Meinung leider von den Medien diktieren ...
Das Bejubeln sportlicher Sieger (und jede andere Art von Wettbewerb) entstammt einer patriarchalischen Gesellschaft. Es gibt dabei stets mehr Verlierer als Gewinner. Und es geht längst nicht mehr einfach um die Freude am Sport, sondern darum, der Beste zu sein. Ebenso schnell, wie ein Sieger auf den Thron hochgejubelt wird, zerrt man ihn bei nächster Gelegenheit aber auch wieder herunter. Das heißt natürlich nicht, dass wir uns nicht bemühen sollen, uns weiterzuentwickeln. Das tun wir in gewissem Sinne sowieso. Aber je bewusster man sich darum bemüht, desto eher kann der Himmel auf der Erde Wohnstatt nehmen, wie du so schön schreibst.
Herzlich, Mandalena


August Sonnenfisch (08.04.2015):
Liebe Mandalena, deine Ausführungen passen zu "meinem" Gedicht wie eine Biene zu den Kirschblüten - oder umgekehrt! ... allein schon die Worte des Christus Jesus, die du in diesem Zusammenhang von Werk und göttlichem Wesenskern zitierst. Mir fällt dazu noch ein, dass Jesus zu einem der Mitgekreuzigten sagt: Heute noch wirst mit mir im Paradies sein! ... Und zu der Egozentriertheit unseres Lebens (die Tüchtigkeit des Ego ist uns ja sehr nützlich, zu schaffen macht uns allerdings seine Übergriffigkeit) fällt mir ein: es gibt ja sog. Aufgewachte, also Menschen unter uns, die (wie Meister Eckehart z. B.) wieder Verbindung zu dem göttlichen Seinsgrund in sich gefunden haben (z. B. Christian Meyer, Berlin (siehe seine Videos auf Youtube). ... Wie auch immer: ich danke dir herzlich und grüße dich herzlich: August

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Lieber August,

auch ich verstehe deine Worte, die eine größere Wachsamkeit/Achtsamkeit der Menschen untereinander wünschen. Du meinst den göttlichen Funken, der Allen
gespendet ist. Und auch wenn er abgelehnt würde, er ist nicht zu vernichten. Das Göttliche ist also in
uns Allen. Bis dahin folge ich dir gern.

Dann gibt es aber diese Einschränkung: Wir sind in einer lebenslangen Lernphase und noch nicht vollkommen. Jeden Tag entscheiden wir uns für oder gegen etwas. Das Gewissen sagt uns auch,
wenn wir uns fehlverhalten haben, wenn wir ein gewissenhafter, verantwortungsvoller Mensch sein wollen.

In der Bibel steht auch von Zurechtweisung, die man beherzigen soll,
jedoch dies auch mit Achtung vor dem anderen. Aber es nicht zu tun, wäre lau und ebenso verwerflich, also eine Unterlassungssünde.

Es kommt immer auf das WIE an und ob der tragende Gedanke dabei ist, den anderen auf einen besseren Weg zu führen, indem man ihn darauf anspricht und hinweist; das ist kein Missionieren! Wenn es ihm darum geht, bewusst zu verletzen, hat er nun die Möglichkeit, darüber intensiver nachzudenken. So entscheidet er auf's Neue, was ja auch ein neues Denk-Werk nach sich zieht. Daran kannst du dann auch erkennen, wie die Einwände angekommen und aufgenommen wurden.

Also, der Mensch präsentiert schon sein Ich im Werk seiner Taten, aber er kann es durch Nachdenken und Einsicht auch wieder umgestalten (Einsicht/Umkehr), sollte es für ihn selbst dann als fehlerhaft erkennbar gewesen sein.

Ein wieder großes und auch zum Widerspruch reizendes Thema - aber hochinteressant, weil der Mensch über sich selbst auch eine ganze Menge erfährt, denn frei von Fehlern ist niemand, und nicht so viele sind bereit, "sich etwas sagen zu lassen". Sie meinen, ihr Gesicht zu verlieren. Diese Gefahr besteht aber nur, wenn böswillig Verleumdungen ausgesprochen würden, um den anderen bis auf die Knochen bloßzustellen. Das wird aber über kurz oder lang auch ins Leere laufen, weil es erkannt werden wird.

Das sind zum heutigen Tag meine Gedanken dazu.

Liebe Grüße!

Renate

August Sonnenfisch (07.04.2015):
Liebe Renate, ich danke sehr für dein Feedback! Für mich ist das Bild von der Kutsche ein treffliches Bild für den Menschen: Die Kutsche - sein Leib, die Pferde - seine Seele, der Kutscher - dein Alltags-Ich (manchmal auch despektierlich Ego genannt), der Reisende - sein innerer Gott. In meinem obigen Gedicht formuliere ich, dass wir i. a. eine Identifikation vollziehen von den Taten eines Menschen mit seinem innersten Wesen: schlechte Taten = übles Wesen, gute Taten = gutes Wesen. Solche Identifikation halte ich für falsch - wenn man damit sein innerstes Wesen meint, also das Göttliche in uns, der Kern unseres Menschseins. Herzlich: August

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...August, ich weiß, was du meinst und finde deine Aussage damit o.k., doch oft entspricht das Werk eines Menschen auch genau seinem Wesen, ob das nun gut oder schlecht ist.
LG Bertl.

August Sonnenfisch (07.04.2015):
Lieber Bertl, das ist dann vielleicht noch nicht das eigentliche Wesen des Menschen. Die Frage ist eben: Was ist das Wesen des Menschen? Ich meine: wir Heutigen in diesem Materialismus haben so ziemlich vergessen, was das eigentliche Wesen des Menschen sein könnte. Und in der Bibel stehen solche Dinge wie: "An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen" - Doch was sollen wir an den Früchten eines Menschen erkennen?: seine Parteinahme oder sein innerstes Wesen? Vielleicht wissen über letzteres noch manche der sog. Primitiven Bescheid (z. B. die Aborigines in Australien) oder die sog. Erwachten, z. B. ein Christian Meyer aus Berlin (siehe seine Videos auf Youtube)? ... Wie auch immer, Bertl, ich danke dir und grüße dich herzlich: August

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Lieber August, Deine Worte mögen schön sein und treffen möglicherweise auf Dich zu, denn es sind die Deinigen. Für mich sind sie schöngeistig, abgehoben, fern jeder Realität. Abgesehen von Gemeinplätzen, denen ich nur zustimmen kann, sind sie lebensfremd und schädlich für die menschliche Gesellschaft. Manchmal steht auch in der Bibel zutreffendes:
„An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man auch Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln? (Galater 5.19-22) (Jakobus 3.12) 17 Also ein jeglicher guter Baum bringt gute Früchte; aber ein fauler Baum bringt arge Früchte. (Matthäus 12.33) 18 Ein guter Baum kann nicht arge Früchte bringen, und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen. 19 Ein jeglicher Baum, der nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. (Matthäus 3.10) (Johannes 15.2) (Johannes 15.6) 20 Darum an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.“
Herzlich und nichts für ungut, Robert




August Sonnenfisch (07.04.2015):
Lieber Robert! Ich danke dir für deine Bibelzitate! Doch was sagen sie aus für mein Thema, was das innerste Wesen des Menschen sei? Diese Früchte (= Taten = Werke) worüber sagen sie etwas aus? - über unsere Partei oder über unser innerstes Wesen? Ich meine: wir Heutigen in diesem Materialismus wissen nicht mehr um unser eigentliches Wesen. Vielleicht wissen darüber noch manche der sog. Primitiven (z. B. die Aborigines in Australien) oder die sog. Erwachten, z. B. ein Christian Meyer aus Berlin (siehe seine Videos auf Youtube) ... Was nimmt denn dieser Materialismus noch ernst - außer der Leistung und den Posen? ... Was die Nützlichkeit meines Textes angeht: ich finde ihn nützlich dafür, sich wieder aufzumachen zu anderen Themen als den vom Mainstream vorgegebenen: z. B dem Thema der Intuition oder eben der Frage, was das innerste Wesen des Menschen sei: um einfach einmal mit dieser Frage schwanger zu gehen! Ich hielte das für weit lebensverbundener, als sich dem nur hinzugeben, was vom Mainstream als Realität vorgegeben ist. ... Wie auch immer: ich danke dir, insbesondere für deine Zitate: der Dumme August (ich kokettiere gerne mit diesem Begriff)

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