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„Friedvolle Weihnachten - allen Foren Mitgliedern“ von Horst Werner Bracker


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Wunderschöne Poesie und tiefgehende
Wünsche von dir lieber Werner.
Friedenskerzen-die wünschen wir uns so
sehr, auf dass sie doch einige wichtige
Menschen erleuchten mögen. Danke für
dieses schöne Gedicht, dir eine gute
Zeit mit lieben Grüßen Anna

Horst Werner Bracker (07.12.2016):
Hallo Anna! Vorab, danke an die Kommentatoren des Friedensgedichts! Dieses Gedicht hatte einen Anhang. Aus ästhetischen Gründen habe ich es abgetrennt. Aleppos, - gab es auch in Deutschland! Des Menschen Wahn! 1946 bin ich mit Mutter nach Hamburg gefahren. Sie wollte mit eignen Augen sehen, was der Krieg angerichtet hatte. In Hamburg - Altona stiegen wir aus dem Zug. Der einst so prächtige Bahnhof ragte wie ein eisernes Skelett in den Himmel, er hatte alle Fensterscheiben verloren. Rostige, verbogene, Zerfetzte, Eisenstreben ragten wie A-körperliche, Geist und seelenlose Kunst Artefakte, bar aller Vernunft und Menschlichem können und Kunstverständnisses, wie aus einer anderen Art Welt, aufdringlich und ins Auge fallend in die Höhe. Ein mächtiges »Höllenfeuer« durch Brandbomben entfacht, Regen, Wind und Schnee hatten den riesigen Stahlkörper rosten lassen. Es roch nach Feuer, nach Brand und unsäglichem Grauen, nach Tod, nach brennendem Menschen, nach apokalyptischem Inferno! Mit meinen 9. Jahren, - begriff ich die ganze Tragweite, des unvorstellbaren Geschehens! Wir gingen zu Fuß, vom Altonaer Bahnhof zum Hauptbahnhof. Über der Großen Bergstraße, der Reeperbahn, dem Holsten Wall, dem Gänsemarkt, Jungfernstieg, Rathausplatz, der Mönckebergstraße, bis zum Hamburger Hauptbahnhof! Vor den Krieg, Hamburgs große Prachtstraßen. Wir gingen mitten auf der Straße, links und rechts der Straßen, ragten die rauchgeschwärzten Ruinen, der einst so prächtigen Bauten, in den Himmel. Das Unfassbare wollte kein Ende nehmen. Entlang den Bürgersteigen bis über den Straßenrand, - türmten sich Schuttberge, Wirrnisse, in bedrohlicher bildhaft - erlebbarer Existenz, Eisenträger, Rohre, Kabel, Drähte und anderes Material aus dem Bauwesen, viele Meter hoch. Brandgerüche waberten über die Trümmerfelder. Gomorrha hatte Churchill die Luftangriffe auf Hamburg genannt. Seitdem ich Hamburg in Schutt und Asche gesehen habe, assoziierte ich im Konfirmandenunterricht Gomorrha mit der geschunden Stadt Hamburg. Immer wieder blieb Mutter stehen, schaute sich um. Sie hatte einen bestimmten Ort erreicht, den sie gut kannte. Hier stand einst, einer prächtigen Kirche, dort ein großes Kaufhaus, mit einer wunderschönen Jugendstilfassade. Einzelne Fragmente an der Ruine waren noch zuerkennen. Ausgelöst durch inneren, seelischen Schmerz und Empörung über die Bilder des Grauens, - zog Mutter mit der linken Hand ihre Unterlippe nach unten, während sie ihre rechte Hand unter den linken Oberarm geschoben hatte und schaute mit ungläubig blickenden Augen, bald hier, bald dorthin. Dabei schüttelte sie immer wieder den Kopf und manche Träne rann über ihre eingefallenen Wangen. All diese Zerstörungen, die Wüstenei der einst so schönen Stadt, überforderten Mutter. Ihr Sinn für Schönheit und Harmonie fand keine Nahrung in diesem Chaos. Es war, als nagte das gesehene, das Grauen an ihrer empfindsamen Seele und drohe sie zu zerstören! Ich griff nach ihrer Hand, drückte sie und zog sie weiter. »Komm Mama, - lass uns nach Hause fahren!« Wir setzten uns auf ein Brett, das in einer Ruine lag. Uns taten die Füße weh. Einen Augenblick saßen wir schweigend da. Jeder hing seinen Gedanken nach. Ich schaute Mutter von der Seite an, ihr Gesicht, der Teint ihres Gesichts, sah seltsam Pfahl aus. Das Gesehene, die ungeheuerlichen Zerstörungen, ihr Wissen über das, - was sich in den Bombennächten abspielte. Die brennenden Menschen, Frauen, Kinder in den Feuerstürmen des exzessiven, entfesselten, unmenschlichen Wahnsinns und Raserei des Krieges, der alle Moral, alle Empathie verloren hatte, hat Mutter stark mitgenommen und beeindruckt. »Das alles, hat der Krieg gemacht, mein Junge, - der Krieg …!« Sie hielt inne, drückte mich fest an sich und sagte: »nie wieder Krieg! Nie wieder Krieg! Du musst mithelfen, aufpassen …, doch nein, - du sollst noch lange ein Junge bleiben!« »Ohne Krieg, in Frieden sollst du aufwachsen!« »Ohne Krieg …? Geht denn das?« Sie weinte! »Hoffentlich kommt Papa bald aus der russischen Gefangenschaft, zurück!« »Keiner von uns hat den Krieg gewollt! Papa nicht, er war wie ich,- ein großer Pazifist!« »Nun muss er für den Krieg bezahlen!« »Im fernen Sibirien, für einen Krieg, den er nie gewollt!« Sieben Jahre dauerte seine Gefangenschaft! Sieben Jahre seines Lebens! (04.12.2016) E-Storie Entschuldige die Länge! Liebe Grüße aus Hamburg! Horst Werner

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Lieber Horst,

eine sehr innige, feine, berührende Weihnachtsstimmung, die Du hier verbreitest. Ich schließe mich herzlichst diesen Wünschen an, wenn ich auch nicht gläubig bin. Aber Frieden ist wohl das innigste und dringendste der Wünsche, die man sich von Herzen wünscht. Wunderschönes Gedicht,

liebe Adventsgrüße,

Heidi

Horst Werner Bracker (07.12.2016):
Hallo Heidi! Vorab, danke an die Kommentatoren des Friedensgedichts! Dieses Gedicht hatte einen Anhang. Aus ästhetischen Gründen habe ich es abgetrennt. Aleppos, - gab es auch in Deutschland! Des Menschen Wahn! 1946 bin ich mit Mutter nach Hamburg gefahren. Sie wollte mit eignen Augen sehen, was der Krieg angerichtet hatte. In Hamburg - Altona stiegen wir aus dem Zug. Der einst so prächtige Bahnhof ragte wie ein eisernes Skelett in den Himmel, er hatte alle Fensterscheiben verloren. Rostige, verbogene, Zerfetzte, Eisenstreben ragten wie A-körperliche, Geist und seelenlose Kunst Artefakte, bar aller Vernunft und Menschlichem können und Kunstverständnisses, wie aus einer anderen Art Welt, aufdringlich und ins Auge fallend in die Höhe. Ein mächtiges »Höllenfeuer« durch Brandbomben entfacht, Regen, Wind und Schnee hatten den riesigen Stahlkörper rosten lassen. Es roch nach Feuer, nach Brand und unsäglichem Grauen, nach Tod, nach brennendem Menschen, nach apokalyptischem Inferno! Mit meinen 9. Jahren, - begriff ich die ganze Tragweite, des unvorstellbaren Geschehens! Wir gingen zu Fuß, vom Altonaer Bahnhof zum Hauptbahnhof. Über der Großen Bergstraße, der Reeperbahn, dem Holsten Wall, dem Gänsemarkt, Jungfernstieg, Rathausplatz, der Mönckebergstraße, bis zum Hamburger Hauptbahnhof! Vor den Krieg, Hamburgs große Prachtstraßen. Wir gingen mitten auf der Straße, links und rechts der Straßen, ragten die rauchgeschwärzten Ruinen, der einst so prächtigen Bauten, in den Himmel. Das Unfassbare wollte kein Ende nehmen. Entlang den Bürgersteigen bis über den Straßenrand, - türmten sich Schuttberge, Wirrnisse, in bedrohlicher bildhaft - erlebbarer Existenz, Eisenträger, Rohre, Kabel, Drähte und anderes Material aus dem Bauwesen, viele Meter hoch. Brandgerüche waberten über die Trümmerfelder. Gomorrha hatte Churchill die Luftangriffe auf Hamburg genannt. Seitdem ich Hamburg in Schutt und Asche gesehen habe, assoziierte ich im Konfirmandenunterricht Gomorrha mit der geschunden Stadt Hamburg. Immer wieder blieb Mutter stehen, schaute sich um. Sie hatte einen bestimmten Ort erreicht, den sie gut kannte. Hier stand einst, einer prächtigen Kirche, dort ein großes Kaufhaus, mit einer wunderschönen Jugendstilfassade. Einzelne Fragmente an der Ruine waren noch zuerkennen. Ausgelöst durch inneren, seelischen Schmerz und Empörung über die Bilder des Grauens, - zog Mutter mit der linken Hand ihre Unterlippe nach unten, während sie ihre rechte Hand unter den linken Oberarm geschoben hatte und schaute mit ungläubig blickenden Augen, bald hier, bald dorthin. Dabei schüttelte sie immer wieder den Kopf und manche Träne rann über ihre eingefallenen Wangen. All diese Zerstörungen, die Wüstenei der einst so schönen Stadt, überforderten Mutter. Ihr Sinn für Schönheit und Harmonie fand keine Nahrung in diesem Chaos. Es war, als nagte das gesehene, das Grauen an ihrer empfindsamen Seele und drohe sie zu zerstören! Ich griff nach ihrer Hand, drückte sie und zog sie weiter. »Komm Mama, - lass uns nach Hause fahren!« Wir setzten uns auf ein Brett, das in einer Ruine lag. Uns taten die Füße weh. Einen Augenblick saßen wir schweigend da. Jeder hing seinen Gedanken nach. Ich schaute Mutter von der Seite an, ihr Gesicht, der Teint ihres Gesichts, sah seltsam Pfahl aus. Das Gesehene, die ungeheuerlichen Zerstörungen, ihr Wissen über das, - was sich in den Bombennächten abspielte. Die brennenden Menschen, Frauen, Kinder in den Feuerstürmen des exzessiven, entfesselten, unmenschlichen Wahnsinns und Raserei des Krieges, der alle Moral, alle Empathie verloren hatte, hat Mutter stark mitgenommen und beeindruckt. »Das alles, hat der Krieg gemacht, mein Junge, - der Krieg …!« Sie hielt inne, drückte mich fest an sich und sagte: »nie wieder Krieg! Nie wieder Krieg! Du musst mithelfen, aufpassen …, doch nein, - du sollst noch lange ein Junge bleiben!« »Ohne Krieg, in Frieden sollst du aufwachsen!« »Ohne Krieg …? Geht denn das?« Sie weinte! »Hoffentlich kommt Papa bald aus der russischen Gefangenschaft, zurück!« »Keiner von uns hat den Krieg gewollt! Papa nicht, er war wie ich,- ein großer Pazifist!« »Nun muss er für den Krieg bezahlen!« »Im fernen Sibirien, für einen Krieg, den er nie gewollt!« Sieben Jahre dauerte seine Gefangenschaft! Sieben Jahre seines Lebens! (04.12.2016) E-Storie Entschuldige die Länge! Liebe Grüße aus Hamburg! Horst Werner

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Lieber Horst Werner,

ein sehr schönes Gedicht von dir.
Würden wir Menschen alle ein wenig mehr
Liebe im Herzen haben und sie auch
weitergeben, könnte es auf der Welt den
ersehnten Frieden geben.

Liebe friedvolle und liebe Grüße
zu dir von Marlene

Horst Werner Bracker (07.12.2016):
Hallo Marlene! Vorab, danke an die Kommentatoren des Friedensgedichts! Dieses Gedicht hatte einen Anhang. Aus ästhetischen Gründen habe ich es abgetrennt. Aleppos, - gab es auch in Deutschland! Des Menschen Wahn! 1946 bin ich mit Mutter nach Hamburg gefahren. Sie wollte mit eignen Augen sehen, was der Krieg angerichtet hatte. In Hamburg - Altona stiegen wir aus dem Zug. Der einst so prächtige Bahnhof ragte wie ein eisernes Skelett in den Himmel, er hatte alle Fensterscheiben verloren. Rostige, verbogene, Zerfetzte, Eisenstreben ragten wie A-körperliche, Geist und seelenlose Kunst Artefakte, bar aller Vernunft und Menschlichem können und Kunstverständnisses, wie aus einer anderen Art Welt, aufdringlich und ins Auge fallend in die Höhe. Ein mächtiges »Höllenfeuer« durch Brandbomben entfacht, Regen, Wind und Schnee hatten den riesigen Stahlkörper rosten lassen. Es roch nach Feuer, nach Brand und unsäglichem Grauen, nach Tod, nach brennendem Menschen, nach apokalyptischem Inferno! Mit meinen 9. Jahren, - begriff ich die ganze Tragweite, des unvorstellbaren Geschehens! Wir gingen zu Fuß, vom Altonaer Bahnhof zum Hauptbahnhof. Über der Großen Bergstraße, der Reeperbahn, dem Holsten Wall, dem Gänsemarkt, Jungfernstieg, Rathausplatz, der Mönckebergstraße, bis zum Hamburger Hauptbahnhof! Vor den Krieg, Hamburgs große Prachtstraßen. Wir gingen mitten auf der Straße, links und rechts der Straßen, ragten die rauchgeschwärzten Ruinen, der einst so prächtigen Bauten, in den Himmel. Das Unfassbare wollte kein Ende nehmen. Entlang den Bürgersteigen bis über den Straßenrand, - türmten sich Schuttberge, Wirrnisse, in bedrohlicher bildhaft - erlebbarer Existenz, Eisenträger, Rohre, Kabel, Drähte und anderes Material aus dem Bauwesen, viele Meter hoch. Brandgerüche waberten über die Trümmerfelder. Gomorrha hatte Churchill die Luftangriffe auf Hamburg genannt. Seitdem ich Hamburg in Schutt und Asche gesehen habe, assoziierte ich im Konfirmandenunterricht Gomorrha mit der geschunden Stadt Hamburg. Immer wieder blieb Mutter stehen, schaute sich um. Sie hatte einen bestimmten Ort erreicht, den sie gut kannte. Hier stand einst, einer prächtigen Kirche, dort ein großes Kaufhaus, mit einer wunderschönen Jugendstilfassade. Einzelne Fragmente an der Ruine waren noch zuerkennen. Ausgelöst durch inneren, seelischen Schmerz und Empörung über die Bilder des Grauens, - zog Mutter mit der linken Hand ihre Unterlippe nach unten, während sie ihre rechte Hand unter den linken Oberarm geschoben hatte und schaute mit ungläubig blickenden Augen, bald hier, bald dorthin. Dabei schüttelte sie immer wieder den Kopf und manche Träne rann über ihre eingefallenen Wangen. All diese Zerstörungen, die Wüstenei der einst so schönen Stadt, überforderten Mutter. Ihr Sinn für Schönheit und Harmonie fand keine Nahrung in diesem Chaos. Es war, als nagte das gesehene, das Grauen an ihrer empfindsamen Seele und drohe sie zu zerstören! Ich griff nach ihrer Hand, drückte sie und zog sie weiter. »Komm Mama, - lass uns nach Hause fahren!« Wir setzten uns auf ein Brett, das in einer Ruine lag. Uns taten die Füße weh. Einen Augenblick saßen wir schweigend da. Jeder hing seinen Gedanken nach. Ich schaute Mutter von der Seite an, ihr Gesicht, der Teint ihres Gesichts, sah seltsam Pfahl aus. Das Gesehene, die ungeheuerlichen Zerstörungen, ihr Wissen über das, - was sich in den Bombennächten abspielte. Die brennenden Menschen, Frauen, Kinder in den Feuerstürmen des exzessiven, entfesselten, unmenschlichen Wahnsinns und Raserei des Krieges, der alle Moral, alle Empathie verloren hatte, hat Mutter stark mitgenommen und beeindruckt. »Das alles, hat der Krieg gemacht, mein Junge, - der Krieg …!« Sie hielt inne, drückte mich fest an sich und sagte: »nie wieder Krieg! Nie wieder Krieg! Du musst mithelfen, aufpassen …, doch nein, - du sollst noch lange ein Junge bleiben!« »Ohne Krieg, in Frieden sollst du aufwachsen!« »Ohne Krieg …? Geht denn das?« Sie weinte! »Hoffentlich kommt Papa bald aus der russischen Gefangenschaft, zurück!« »Keiner von uns hat den Krieg gewollt! Papa nicht, er war wie ich,- ein großer Pazifist!« »Nun muss er für den Krieg bezahlen!« »Im fernen Sibirien, für einen Krieg, den er nie gewollt!« Sieben Jahre dauerte seine Gefangenschaft! Sieben Jahre seines Lebens! (04.12.2016) E-Storie Entschuldige die Länge! Liebe Grüße aus Hamburg! Horst Werner

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Dieses, wünsche ich auch sehr gerne Dir
Horst Werner!!!!

Horst Werner Bracker (07.12.2016):
Hallo Franzl! Vorab, danke an die Kommentatoren des Friedensgedichts! Dieses Gedicht hatte einen Anhang. Aus ästhetischen Gründen habe ich es abgetrennt. Aleppos, - gab es auch in Deutschland! Des Menschen Wahn! 1946 bin ich mit Mutter nach Hamburg gefahren. Sie wollte mit eignen Augen sehen, was der Krieg angerichtet hatte. In Hamburg - Altona stiegen wir aus dem Zug. Der einst so prächtige Bahnhof ragte wie ein eisernes Skelett in den Himmel, er hatte alle Fensterscheiben verloren. Rostige, verbogene, Zerfetzte, Eisenstreben ragten wie A-körperliche, Geist und seelenlose Kunst Artefakte, bar aller Vernunft und Menschlichem können und Kunstverständnisses, wie aus einer anderen Art Welt, aufdringlich und ins Auge fallend in die Höhe. Ein mächtiges »Höllenfeuer« durch Brandbomben entfacht, Regen, Wind und Schnee hatten den riesigen Stahlkörper rosten lassen. Es roch nach Feuer, nach Brand und unsäglichem Grauen, nach Tod, nach brennendem Menschen, nach apokalyptischem Inferno! Mit meinen 9. Jahren, - begriff ich die ganze Tragweite, des unvorstellbaren Geschehens! Wir gingen zu Fuß, vom Altonaer Bahnhof zum Hauptbahnhof. Über der Großen Bergstraße, der Reeperbahn, dem Holsten Wall, dem Gänsemarkt, Jungfernstieg, Rathausplatz, der Mönckebergstraße, bis zum Hamburger Hauptbahnhof! Vor den Krieg, Hamburgs große Prachtstraßen. Wir gingen mitten auf der Straße, links und rechts der Straßen, ragten die rauchgeschwärzten Ruinen, der einst so prächtigen Bauten, in den Himmel. Das Unfassbare wollte kein Ende nehmen. Entlang den Bürgersteigen bis über den Straßenrand, - türmten sich Schuttberge, Wirrnisse, in bedrohlicher bildhaft - erlebbarer Existenz, Eisenträger, Rohre, Kabel, Drähte und anderes Material aus dem Bauwesen, viele Meter hoch. Brandgerüche waberten über die Trümmerfelder. Gomorrha hatte Churchill die Luftangriffe auf Hamburg genannt. Seitdem ich Hamburg in Schutt und Asche gesehen habe, assoziierte ich im Konfirmandenunterricht Gomorrha mit der geschunden Stadt Hamburg. Immer wieder blieb Mutter stehen, schaute sich um. Sie hatte einen bestimmten Ort erreicht, den sie gut kannte. Hier stand einst, einer prächtigen Kirche, dort ein großes Kaufhaus, mit einer wunderschönen Jugendstilfassade. Einzelne Fragmente an der Ruine waren noch zuerkennen. Ausgelöst durch inneren, seelischen Schmerz und Empörung über die Bilder des Grauens, - zog Mutter mit der linken Hand ihre Unterlippe nach unten, während sie ihre rechte Hand unter den linken Oberarm geschoben hatte und schaute mit ungläubig blickenden Augen, bald hier, bald dorthin. Dabei schüttelte sie immer wieder den Kopf und manche Träne rann über ihre eingefallenen Wangen. All diese Zerstörungen, die Wüstenei der einst so schönen Stadt, überforderten Mutter. Ihr Sinn für Schönheit und Harmonie fand keine Nahrung in diesem Chaos. Es war, als nagte das gesehene, das Grauen an ihrer empfindsamen Seele und drohe sie zu zerstören! Ich griff nach ihrer Hand, drückte sie und zog sie weiter. »Komm Mama, - lass uns nach Hause fahren!« Wir setzten uns auf ein Brett, das in einer Ruine lag. Uns taten die Füße weh. Einen Augenblick saßen wir schweigend da. Jeder hing seinen Gedanken nach. Ich schaute Mutter von der Seite an, ihr Gesicht, der Teint ihres Gesichts, sah seltsam Pfahl aus. Das Gesehene, die ungeheuerlichen Zerstörungen, ihr Wissen über das, - was sich in den Bombennächten abspielte. Die brennenden Menschen, Frauen, Kinder in den Feuerstürmen des exzessiven, entfesselten, unmenschlichen Wahnsinns und Raserei des Krieges, der alle Moral, alle Empathie verloren hatte, hat Mutter stark mitgenommen und beeindruckt. »Das alles, hat der Krieg gemacht, mein Junge, - der Krieg …!« Sie hielt inne, drückte mich fest an sich und sagte: »nie wieder Krieg! Nie wieder Krieg! Du musst mithelfen, aufpassen …, doch nein, - du sollst noch lange ein Junge bleiben!« »Ohne Krieg, in Frieden sollst du aufwachsen!« »Ohne Krieg …? Geht denn das?« Sie weinte! »Hoffentlich kommt Papa bald aus der russischen Gefangenschaft, zurück!« »Keiner von uns hat den Krieg gewollt! Papa nicht, er war wie ich,- ein großer Pazifist!« »Nun muss er für den Krieg bezahlen!« »Im fernen Sibirien, für einen Krieg, den er nie gewollt!« Sieben Jahre dauerte seine Gefangenschaft! Sieben Jahre seines Lebens! (04.12.2016) E-Storie Entschuldige die Länge! Liebe Grüße aus Hamburg! Horst Werner

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Lieber Horst,
ich glaube, auch wenn wir Millionen
Friedenskerzen anzünden, die Idioten
machen weiter. Sie wollen doch ihr
Sâcklein füllen, denn darum dreht sich
doch jeder Krieg, und leider auch
immer wieder um Religion.
Dir eine friedliche Zeit, und danke
für das wunderbare Gedicht.
Herzlich Wally

Horst Werner Bracker (07.12.2016):
Hallo Wally! Vorab, danke an die Kommentatoren des Friedensgedichts! Dieses Gedicht hatte einen Anhang. Aus ästhetischen Gründen habe ich es abgetrennt. Aleppos, - gab es auch in Deutschland! Des Menschen Wahn! 1946 bin ich mit Mutter nach Hamburg gefahren. Sie wollte mit eignen Augen sehen, was der Krieg angerichtet hatte. In Hamburg - Altona stiegen wir aus dem Zug. Der einst so prächtige Bahnhof ragte wie ein eisernes Skelett in den Himmel, er hatte alle Fensterscheiben verloren. Rostige, verbogene, Zerfetzte, Eisenstreben ragten wie A-körperliche, Geist und seelenlose Kunst Artefakte, bar aller Vernunft und Menschlichem können und Kunstverständnisses, wie aus einer anderen Art Welt, aufdringlich und ins Auge fallend in die Höhe. Ein mächtiges »Höllenfeuer« durch Brandbomben entfacht, Regen, Wind und Schnee hatten den riesigen Stahlkörper rosten lassen. Es roch nach Feuer, nach Brand und unsäglichem Grauen, nach Tod, nach brennendem Menschen, nach apokalyptischem Inferno! Mit meinen 9. Jahren, - begriff ich die ganze Tragweite, des unvorstellbaren Geschehens! Wir gingen zu Fuß, vom Altonaer Bahnhof zum Hauptbahnhof. Über der Großen Bergstraße, der Reeperbahn, dem Holsten Wall, dem Gänsemarkt, Jungfernstieg, Rathausplatz, der Mönckebergstraße, bis zum Hamburger Hauptbahnhof! Vor den Krieg, Hamburgs große Prachtstraßen. Wir gingen mitten auf der Straße, links und rechts der Straßen, ragten die rauchgeschwärzten Ruinen, der einst so prächtigen Bauten, in den Himmel. Das Unfassbare wollte kein Ende nehmen. Entlang den Bürgersteigen bis über den Straßenrand, - türmten sich Schuttberge, Wirrnisse, in bedrohlicher bildhaft - erlebbarer Existenz, Eisenträger, Rohre, Kabel, Drähte und anderes Material aus dem Bauwesen, viele Meter hoch. Brandgerüche waberten über die Trümmerfelder. Gomorrha hatte Churchill die Luftangriffe auf Hamburg genannt. Seitdem ich Hamburg in Schutt und Asche gesehen habe, assoziierte ich im Konfirmandenunterricht Gomorrha mit der geschunden Stadt Hamburg. Immer wieder blieb Mutter stehen, schaute sich um. Sie hatte einen bestimmten Ort erreicht, den sie gut kannte. Hier stand einst, einer prächtigen Kirche, dort ein großes Kaufhaus, mit einer wunderschönen Jugendstilfassade. Einzelne Fragmente an der Ruine waren noch zuerkennen. Ausgelöst durch inneren, seelischen Schmerz und Empörung über die Bilder des Grauens, - zog Mutter mit der linken Hand ihre Unterlippe nach unten, während sie ihre rechte Hand unter den linken Oberarm geschoben hatte und schaute mit ungläubig blickenden Augen, bald hier, bald dorthin. Dabei schüttelte sie immer wieder den Kopf und manche Träne rann über ihre eingefallenen Wangen. All diese Zerstörungen, die Wüstenei der einst so schönen Stadt, überforderten Mutter. Ihr Sinn für Schönheit und Harmonie fand keine Nahrung in diesem Chaos. Es war, als nagte das gesehene, das Grauen an ihrer empfindsamen Seele und drohe sie zu zerstören! Ich griff nach ihrer Hand, drückte sie und zog sie weiter. »Komm Mama, - lass uns nach Hause fahren!« Wir setzten uns auf ein Brett, das in einer Ruine lag. Uns taten die Füße weh. Einen Augenblick saßen wir schweigend da. Jeder hing seinen Gedanken nach. Ich schaute Mutter von der Seite an, ihr Gesicht, der Teint ihres Gesichts, sah seltsam Pfahl aus. Das Gesehene, die ungeheuerlichen Zerstörungen, ihr Wissen über das, - was sich in den Bombennächten abspielte. Die brennenden Menschen, Frauen, Kinder in den Feuerstürmen des exzessiven, entfesselten, unmenschlichen Wahnsinns und Raserei des Krieges, der alle Moral, alle Empathie verloren hatte, hat Mutter stark mitgenommen und beeindruckt. »Das alles, hat der Krieg gemacht, mein Junge, - der Krieg …!« Sie hielt inne, drückte mich fest an sich und sagte: »nie wieder Krieg! Nie wieder Krieg! Du musst mithelfen, aufpassen …, doch nein, - du sollst noch lange ein Junge bleiben!« »Ohne Krieg, in Frieden sollst du aufwachsen!« »Ohne Krieg …? Geht denn das?« Sie weinte! »Hoffentlich kommt Papa bald aus der russischen Gefangenschaft, zurück!« »Keiner von uns hat den Krieg gewollt! Papa nicht, er war wie ich,- ein großer Pazifist!« »Nun muss er für den Krieg bezahlen!« »Im fernen Sibirien, für einen Krieg, den er nie gewollt!« Sieben Jahre dauerte seine Gefangenschaft! Sieben Jahre seines Lebens! (04.12.2016) E-Storie Entschuldige die Länge! Liebe Grüße aus Hamburg! Horst Werner

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eine schöne Ode, erinnnert an meine Kinderzeit.
Fangen wir mit dem Frieden mal in den zerstrittenen Familien an...lächeln von Aylin

Horst Werner Bracker (07.12.2016):
Hallo Aylin! Vorab, danke an die Kommentatoren des Friedensgedichts! Dieses Gedicht hatte einen Anhang. Aus ästhetischen Gründen habe ich es abgetrennt. Aleppos, - gab es auch in Deutschland! Des Menschen Wahn! 1946 bin ich mit Mutter nach Hamburg gefahren. Sie wollte mit eignen Augen sehen, was der Krieg angerichtet hatte. In Hamburg - Altona stiegen wir aus dem Zug. Der einst so prächtige Bahnhof ragte wie ein eisernes Skelett in den Himmel, er hatte alle Fensterscheiben verloren. Rostige, verbogene, Zerfetzte, Eisenstreben ragten wie A-körperliche, Geist und seelenlose Kunst Artefakte, bar aller Vernunft und Menschlichem können und Kunstverständnisses, wie aus einer anderen Art Welt, aufdringlich und ins Auge fallend in die Höhe. Ein mächtiges »Höllenfeuer« durch Brandbomben entfacht, Regen, Wind und Schnee hatten den riesigen Stahlkörper rosten lassen. Es roch nach Feuer, nach Brand und unsäglichem Grauen, nach Tod, nach brennendem Menschen, nach apokalyptischem Inferno! Mit meinen 9. Jahren, - begriff ich die ganze Tragweite, des unvorstellbaren Geschehens! Wir gingen zu Fuß, vom Altonaer Bahnhof zum Hauptbahnhof. Über der Großen Bergstraße, der Reeperbahn, dem Holsten Wall, dem Gänsemarkt, Jungfernstieg, Rathausplatz, der Mönckebergstraße, bis zum Hamburger Hauptbahnhof! Vor den Krieg, Hamburgs große Prachtstraßen. Wir gingen mitten auf der Straße, links und rechts der Straßen, ragten die rauchgeschwärzten Ruinen, der einst so prächtigen Bauten, in den Himmel. Das Unfassbare wollte kein Ende nehmen. Entlang den Bürgersteigen bis über den Straßenrand, - türmten sich Schuttberge, Wirrnisse, in bedrohlicher bildhaft - erlebbarer Existenz, Eisenträger, Rohre, Kabel, Drähte und anderes Material aus dem Bauwesen, viele Meter hoch. Brandgerüche waberten über die Trümmerfelder. Gomorrha hatte Churchill die Luftangriffe auf Hamburg genannt. Seitdem ich Hamburg in Schutt und Asche gesehen habe, assoziierte ich im Konfirmandenunterricht Gomorrha mit der geschunden Stadt Hamburg. Immer wieder blieb Mutter stehen, schaute sich um. Sie hatte einen bestimmten Ort erreicht, den sie gut kannte. Hier stand einst, einer prächtigen Kirche, dort ein großes Kaufhaus, mit einer wunderschönen Jugendstilfassade. Einzelne Fragmente an der Ruine waren noch zuerkennen. Ausgelöst durch inneren, seelischen Schmerz und Empörung über die Bilder des Grauens, - zog Mutter mit der linken Hand ihre Unterlippe nach unten, während sie ihre rechte Hand unter den linken Oberarm geschoben hatte und schaute mit ungläubig blickenden Augen, bald hier, bald dorthin. Dabei schüttelte sie immer wieder den Kopf und manche Träne rann über ihre eingefallenen Wangen. All diese Zerstörungen, die Wüstenei der einst so schönen Stadt, überforderten Mutter. Ihr Sinn für Schönheit und Harmonie fand keine Nahrung in diesem Chaos. Es war, als nagte das gesehene, das Grauen an ihrer empfindsamen Seele und drohe sie zu zerstören! Ich griff nach ihrer Hand, drückte sie und zog sie weiter. »Komm Mama, - lass uns nach Hause fahren!« Wir setzten uns auf ein Brett, das in einer Ruine lag. Uns taten die Füße weh. Einen Augenblick saßen wir schweigend da. Jeder hing seinen Gedanken nach. Ich schaute Mutter von der Seite an, ihr Gesicht, der Teint ihres Gesichts, sah seltsam Pfahl aus. Das Gesehene, die ungeheuerlichen Zerstörungen, ihr Wissen über das, - was sich in den Bombennächten abspielte. Die brennenden Menschen, Frauen, Kinder in den Feuerstürmen des exzessiven, entfesselten, unmenschlichen Wahnsinns und Raserei des Krieges, der alle Moral, alle Empathie verloren hatte, hat Mutter stark mitgenommen und beeindruckt. »Das alles, hat der Krieg gemacht, mein Junge, - der Krieg …!« Sie hielt inne, drückte mich fest an sich und sagte: »nie wieder Krieg! Nie wieder Krieg! Du musst mithelfen, aufpassen …, doch nein, - du sollst noch lange ein Junge bleiben!« »Ohne Krieg, in Frieden sollst du aufwachsen!« »Ohne Krieg …? Geht denn das?« Sie weinte! »Hoffentlich kommt Papa bald aus der russischen Gefangenschaft, zurück!« »Keiner von uns hat den Krieg gewollt! Papa nicht, er war wie ich,- ein großer Pazifist!« »Nun muss er für den Krieg bezahlen!« »Im fernen Sibirien, für einen Krieg, den er nie gewollt!« Sieben Jahre dauerte seine Gefangenschaft! Sieben Jahre seines Lebens! (04.12.2016) E-Storie Entschuldig die Länge! Liebe Grüße aus Hamburg! Horst Werner

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Lieber Horst Werner,

deinen Wünschen und Hoffnungen kann ich mich nur anschließen - und nicht nur in der Weihnachtszeit.

Es grüßt dich herzlich
Irene

Horst Werner Bracker (07.12.2016):
Hallo Irene! Vorab, danke an die Kommentatoren des Friedensgedichts! Dieses Gedicht hatte einen Anhang. Aus ästhetischen Gründen habe ich es abgetrennt. Aleppos, - gab es auch in Deutschland! Des Menschen Wahn! 1946 bin ich mit Mutter nach Hamburg gefahren. Sie wollte mit eignen Augen sehen, was der Krieg angerichtet hatte. In Hamburg - Altona stiegen wir aus dem Zug. Der einst so prächtige Bahnhof ragte wie ein eisernes Skelett in den Himmel, er hatte alle Fensterscheiben verloren. Rostige, verbogene, Zerfetzte, Eisenstreben ragten wie A-körperliche, Geist und seelenlose Kunst Artefakte, bar aller Vernunft und Menschlichem können und Kunstverständnisses, wie aus einer anderen Art Welt, aufdringlich und ins Auge fallend in die Höhe. Ein mächtiges »Höllenfeuer« durch Brandbomben entfacht, Regen, Wind und Schnee hatten den riesigen Stahlkörper rosten lassen. Es roch nach Feuer, nach Brand und unsäglichem Grauen, nach Tod, nach brennendem Menschen, nach apokalyptischem Inferno! Mit meinen 9. Jahren, - begriff ich die ganze Tragweite, des unvorstellbaren Geschehens! Wir gingen zu Fuß, vom Altonaer Bahnhof zum Hauptbahnhof. Über der Großen Bergstraße, der Reeperbahn, dem Holsten Wall, dem Gänsemarkt, Jungfernstieg, Rathausplatz, der Mönckebergstraße, bis zum Hamburger Hauptbahnhof! Vor den Krieg, Hamburgs große Prachtstraßen. Wir gingen mitten auf der Straße, links und rechts der Straßen, ragten die rauchgeschwärzten Ruinen, der einst so prächtigen Bauten, in den Himmel. Das Unfassbare wollte kein Ende nehmen. Entlang den Bürgersteigen bis über den Straßenrand, - türmten sich Schuttberge, Wirrnisse, in bedrohlicher bildhaft - erlebbarer Existenz, Eisenträger, Rohre, Kabel, Drähte und anderes Material aus dem Bauwesen, viele Meter hoch. Brandgerüche waberten über die Trümmerfelder. Gomorrha hatte Churchill die Luftangriffe auf Hamburg genannt. Seitdem ich Hamburg in Schutt und Asche gesehen habe, assoziierte ich im Konfirmandenunterricht Gomorrha mit der geschunden Stadt Hamburg. Immer wieder blieb Mutter stehen, schaute sich um. Sie hatte einen bestimmten Ort erreicht, den sie gut kannte. Hier stand einst, einer prächtigen Kirche, dort ein großes Kaufhaus, mit einer wunderschönen Jugendstilfassade. Einzelne Fragmente an der Ruine waren noch zuerkennen. Ausgelöst durch inneren, seelischen Schmerz und Empörung über die Bilder des Grauens, - zog Mutter mit der linken Hand ihre Unterlippe nach unten, während sie ihre rechte Hand unter den linken Oberarm geschoben hatte und schaute mit ungläubig blickenden Augen, bald hier, bald dorthin. Dabei schüttelte sie immer wieder den Kopf und manche Träne rann über ihre eingefallenen Wangen. All diese Zerstörungen, die Wüstenei der einst so schönen Stadt, überforderten Mutter. Ihr Sinn für Schönheit und Harmonie fand keine Nahrung in diesem Chaos. Es war, als nagte das gesehene, das Grauen an ihrer empfindsamen Seele und drohe sie zu zerstören! Ich griff nach ihrer Hand, drückte sie und zog sie weiter. »Komm Mama, - lass uns nach Hause fahren!« Wir setzten uns auf ein Brett, das in einer Ruine lag. Uns taten die Füße weh. Einen Augenblick saßen wir schweigend da. Jeder hing seinen Gedanken nach. Ich schaute Mutter von der Seite an, ihr Gesicht, der Teint ihres Gesichts, sah seltsam Pfahl aus. Das Gesehene, die ungeheuerlichen Zerstörungen, ihr Wissen über das, - was sich in den Bombennächten abspielte. Die brennenden Menschen, Frauen, Kinder in den Feuerstürmen des exzessiven, entfesselten, unmenschlichen Wahnsinns und Raserei des Krieges, der alle Moral, alle Empathie verloren hatte, hat Mutter stark mitgenommen und beeindruckt. »Das alles, hat der Krieg gemacht, mein Junge, - der Krieg …!« Sie hielt inne, drückte mich fest an sich und sagte: »nie wieder Krieg! Nie wieder Krieg! Du musst mithelfen, aufpassen …, doch nein, - du sollst noch lange ein Junge bleiben!« »Ohne Krieg, in Frieden sollst du aufwachsen!« »Ohne Krieg …? Geht denn das?« Sie weinte! »Hoffentlich kommt Papa bald aus der russischen Gefangenschaft, zurück!« »Keiner von uns hat den Krieg gewollt! Papa nicht, er war wie ich,- ein großer Pazifist!« »Nun muss er für den Krieg bezahlen!« »Im fernen Sibirien, für einen Krieg, den er nie gewollt!« Sieben Jahre dauerte seine Gefangenschaft! Sieben Jahre seines Lebens! (04.12.2016) E-Storie Entschuldige die Länge! Liebe Grüße aus Hamburg! Horst Werner

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