Kommentare unserer Leserinnen und Leser zur Kurzgeschichte
„die Verstummung der Frau, oder das Schweigen der Männer ?_Tag 2“ von Egbert Schmitt


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Lieber Egbert,
obwohl in früheren Jahren selbst im Arabischen unterwegs gewesen (beruflich), ist das, was ich soeben sagte, schon falsch, denn das Arabische, wie hier gemeint, gibt es nicht. Es gibt hunderte Dialekte und eine Hochsprache, in der sich alle mehr oder weniger ausdrücken und verständigen können. Das aber eint und vermittelt das Gefühl in der westlichen Betrachtung, als seien die Araber so etwas wie ein Volk. Ich bitte jetzt schon Historiker und andere Gebietsfachleute um Verzeihung ob meiner vielleicht zu einfachen Sichtweise. Über die kulturelle Entwicklung der dazugerechneten Völker, Familien, Clans etc. wissen wir meist nur wenig oder, was vielleicht noch häufiger der Fall ist, bewerten Dinge mit unseren Maßstäben und Sichtweisen. Ähnliches gilt für die Geschichte der rechtlichen Stellung von Mann und Frau. Selbstverständlich ist ein Überstülpen von West auf Arabisch nicht möglich und kann nur zu Irritation und Voreingenommenheit führen. Gilt auch im umgekehrten Verhältnis. Gleichwohl entschuldigt dies nicht die aus unserer Sicht praktizierte Geringschätzung der Frau in den dortigen Staatsgebieten und Kulturkreisen, einschließlich der Türkei. Für uns Selbstverständliches (mittlerweile) stößt dort auf Unverständnis, Ablehnung und ggf. Bestrafung. Dieses müssen und dürfen wir nicht hinnehmen, insbesondere dann nicht, wenn es sich innerhalb unseres Staatsgebietes als Rechtsraum mit völlig anderen Normen zutragen sollte oder bereits auch hat. Vergessen wir aber bei allem nicht, wie wenig gleichberechtigt Frauen de facto auch heute noch sind, hier, in dieser BRD! Arbeit, Entlohnung, Chancengleichheit etc. als Beispiele genannt. Ganz OBEN wollen wir es mittels Quoten regeln, nicht gerade ein Bekenntnis, das zwingend auf Gleichheit der Geschlechter hinweist. Die meisten Gleichheitsrechte der Frauen haben sich tatsächlich erst über die letzten hundert Jahre Bahn gebrochen, elementare darunter sogar erst während der letzten 60 oder 70 Jahre, Anerkennung und Gleichstellung in Gesellschaft und Beruf vielleicht sogar erst während der letzten 50 Jahre, wobei es gerade hierin noch Mängel ohne Ende gibt. Also, auch wir sind nicht gerade die Schnellsten! Die röm.kath. Kirche sei nur als ein weiteres Beispiel erwähnt, wo den Frauen der hohe Dienst am Altar verweigert ist, putzen und kochen (und gelegentlich auch anderes) aber durchaus willkommen. Hallo, ich grüße Herrn Marx, den selbsternannten Oberaufklärer dieser Religionsgemeinschaft mit direktem Draht nach Rom. Oder wen es interessiert, sollte mal ein wenig nur recherchieren und wird staunend zur Kenntnis nehmen, dass es in dieser Kirche eine direkt dem Papst unterstellte Organisation gibt, die sich "opus dei" nennt, mit ganz besonderen Verhaltensregeln, die einem das Wasser in die Augen treiben. Koran und Bibel, zwei Bücher, deren wortgetreue Anwendung und gesellschaftlich prägende Wirkung spätestens in der heutigen Zeit nicht mehr passt, vielleicht noch nie gepasst hat, und in die unauflösliche Irre führt und nicht ins Nirvana oder Paradies, wie die Heilsbringer immer noch versprechen. Gilt auch für andere als unumstößlich erachteten Bücher des Heils. Vielleicht mag der eine oder andere sich hierzu Nietzsches Ausführungen zu Gemüte führen. Selbst wer Nietzsche nicht mag, wird sich der Logik des Gesagten nicht entziehen können (ausgenommen opus dei - Enthusiasten oder schon seit ewigen Zeiten im Klerusdenken Verwurzelte, Unwillige oder die Strafe Gottes Fürchtende oder all jene, die weiterhin mit größtem Gehorsam glauben, was ihnen die Kirchenlehrer als Grundlagen einflößen, damit sie der ewigen Verdammnis entkommen und so fort).
Deine Ausführung sind wie immer brillant und nichts ist hinzuzufügen, weshalb mein Kommentar nur eine unmaßgebliche Ergänzung sein will.
Beste Grüße und alles Gute
Hans



Egbert Schmitt (22.07.2021):
... hallo Hans, komme erst jetzt zum Antworten früh am Morgen, da mein Tag um 5 Uhr oder früher beginnt und irgendwann Nachts im verlaufe des Homeoffice hier seit drei Wochen vor Ostern 2020 begann, vielmehr endet. Meine Frau steht um 4 Uhr aus und kommt um 18 Uhr von der Behörde heim. Jene Behörde, die den Kurzarbeitern ihre vielfältigen Anträge genehmigen soll und mit dem gleichen Personalstand durchziehen muss, wie vor Jahrzehnten, da der Staat ja dem Steuerzahler verpflichtet ist, darzulegen, WAROM viele Abteilungen irgend mal neue Leute dringend brauchen. Es wie ES mit den Lehrern ist, die Fehlen. Seit 2005 versucht meine Frau eine Festanstellung IRGENDWO zu bekommen, weil Sie den Fehler begann KINDER (deren zwei) zu bekommen und sich fast ausschließlich um diese zu kümmern, um jetzt im hohen Alter VOLLZEIT zu schuften. FRAUEN werden immer die arbeitstechnischen Luser sein. Wie im Arabischen, wie du erwähntest, wobei ich da von Bekannten meiner Frau auch Geschichten erzählt bekam, wo ADIDAS (oder auch Spielwarenhersteller, aus meiner Branche) als Verkaufsleitern, die GESCHÄFTE abschließen wollten mit den Mann-Sein-Arabern. Was sich, wie du vermutlich auch kanntest, sich lange hinzieht. Als nicht einfach Termin ausmachen und drei Tage einplanen für den Abschluss. Funktioniert nicht. Eine Woche bist du erstmals damit beschäfteigt, dass man sich (ohne die Frauen, die aber dabei sein sollen), aber nicht bis zu den HERRschaften vordringen, da Sie vorher GEBETEN werden mit ANDEREN Frauen aus dem Klan sich zu unterhalten oder dergleichen. Die erste Woche wir NUR mit DIES & DAS verbracht, kein Wort über den Handel. Nach 11 Tagen dann zaghafte Gespräche darüber. Schlecht, wenn du NEU im Geschäft bist und warst, wenn du NUR für drei Tage ein Hotel gebucht hattest. ES kann Dir auch passieren dass Du erstmal 4 Tage im Hotel darbst, bist DU und FRAU vorstellig werden kannst. Dann aber Gastfreundschaft, wobei Du dann dich fast genötigt siehst deine Preisverhandlungen ZU ÜBERDEENKEN, was gewiss deren Taktik war. Gruß Egbert:

ibaum

12.06.2021
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Hallo Egbert,
mit diesem gesellschaftskritischen Themenkomplex hast du ja ein Fass ohne Boden aufgemacht. ..
Die Themen regen zu Diskussionen an und werfen sicherlich viele Fragen auf.
Unglaublich, was Frauen im Laufe der Menschheitsgeschichte unter der Herrschaft der Männer (stillschweigend) erleiden mussten. Ich denke z.B. an die Beschneidung von Mädchen, die u.U. lebenslang unter Funktionsstörungen von Blase und Genitalien leiden. Oder an die Abtreibung von weiblichen Föten z.B. in China und Indien, wo schon jetzt ein Männerüberschuss problematisch wird. Frauen haben sich von Männern über lange Zeit in ein enges (Rollen) Korsett stecken lassen. Bis auf den heutigen Tag versuchen etliche von Männern definierten Schönheitsidealen zu entsprechen Hierfür kasteien sie sich und nehmen allerlei Leiden in Kauf.
Um ihre Anziehungskraft auf Männer zu erhöhen, ließen sich noble Damen ihr Mieder derart fest schnüren, bis sich eine Wespentaille formte. Sie litten unter Kurzatmigkeit und fielen bei der geringsten Anstrengung in Ohnmacht. In China wurden kleinen Mädchen die Füße rund um die Uhr so stark eingebunden, dass sie verkrüppelten. Ein Leben lang fristeten sie ihr Dasein auf Stummelfüßen, ständig bestrebt, das Gleichgewicht zu halten und sich die Schmerzen beim Gehen nicht anmerken zu lassen.
Ich bin gespannt auf die weiteren Folgen und deren Schwerpunkte.

Ein geruhsames und schönes Wochenende wünscht dir Ingrid


Egbert Schmitt (15.06.2021):
... vielen Dank Ingrid, dass Du DAS THEMA des zweiten Tag-Teils komplettiert hattest. Ich wollte dies teilweise im Text noch unterbringen (Beschneidung), aber dies hätte die Ursprungs-Intension zu weit von meinem Gedankenthema abgeschweift. Wäre auch dann zu lang gewesen zum Lesen. Bin ja nicht ein Zeitungschreiber, obwohl ich dies im zweiten Bildungsweg nachholte Anfangs der 90iger. Versuche es unkonvenzionell zu lösen, im Satz-Aufbau. Eigentlich ist diese Schreibe nicht jedem zumutbar, aber das elektronische Schreiben heutzutage braucht andere Lösungen als Textwüsten im Web-Netz. Habe vor Jahren viel von Friedrich Torberg gelesen, der E. Kishon aus dem Hebräische übersetzte und selbst dabei zu kurz kam, in seiner Schaffenskraft. Der Anspruch von Torberg beim Schreiben: Vorrang des Nebensächlichen vor der Hauptsache. Des Einfalls vor seiner Tatkraft. Der Arabeske vor der Substanz. Des Mottos vor dem Buch. Wie du in der Vorschau ersiehst zum dritten Teil, erörtere ich hier neuzeitliche Strömung paramilitärischer Vorgehensweisen im derzeitigen Finanzfaschismus, die durchaus religiöse Züge (im Negativen) beinhalten. Da sind Gruppierungen von entsprechenden Männern mit Sendungsmacht-Bewusstsein (im Teil drei) unterwegs und deren Frauen AKZEPTIEREN dies GEWOLLT, weil es IHNEN ja dadurch leicht gemacht wird IHRE VORSTELLUNG vom EIGENEN Leben zu verwirklichen, im Dunstkreis von Machthabern. (im Teil vier) Eva Braun oder Leni Riefenstahl sind kleine Beispiele ohne Handlungsbedarf beim Morden in der NS-Zeit. Da gibt es ganz andere, die es den beloppten Männern (die außer (Wirtschafts)-Krieg, nichts gelernt hatten) gleich tun, um Sie zu übertrumpfen. Wer DIE RIFENSTAHL mal argumentieren hörte in ihrem 100 Jährigen Leben, dem erinnert dies in der Verargumentation-Ketten an deinen satirischen Mahn-Text, den ich mir einrahmen werde. Gruß vom Egbert

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