Ostern war längst vorbei, der Osterhase bereits auf Abwegen und in den Regalen meines Lieblingssupermarktes lagen nur noch ein paar wenige Tüten der heiß begehrten Nougat-Eier. Der Markt war um diese Zeit noch recht leer und nur ein paar verirrte Seelen schlenderten darin umher.
Es war nichts ungewöhnlich, alles normal.
Bis auf diese eine Frau. Sie näherte sich langsam, aber unaufhaltsam dem Nougat-Eier-Regal.
Sie näherte sich MEINEN Eiern.
Noch schnelleren, unaufhaltsameren Schrittes nahm ich die Verfolgung auf, näherte mich, setzte zum Überholen an und stand vor meinen Eiern.
Ich ramschte alle Tüten in meinen Einkaufswagen. Die Frau hinter mir schaute mich ein wenig irritiert bis entsetzt an, was ich jedoch gekonnt lächelnd ignorierte. Denn, ich hatte den Rest jener Eier ergattert, die ich zweifelsfrei erst wieder zu Jahresbeginn käuflich erwerben könnte.
Dann, wenn der letzte kaputte Weihnachtsmann weichen und somit neuen Platz für Ostersachen schaffen würde.
So rechnete ich durch, wie lange mein Vorrat reichen könnte. Mit etwas Glück könnte ich bis Ende des Sommers hinkommen. Das war durchaus im Rahmen der Zumutbarkeit.
Es verging die Zeit und es verging der Sommer. Und es vergingen auch meine Nougat-Eier.
Mein Vorrat hatte sich arg reduziert.
Es wurde Zeit für etwas Neues.
Der Kalender zeigte Herbst an und das Wetter Hochsommer.
Der ideale Tag für Veränderung.
Ich eilte aus der Wohnung, packte mein letztes Nougatei aus, stopfte es in den Mund, das Papier in den Briefkasten des Nachbarn und flitzte los.
Und ich wurde nicht enttäuscht.
Hoch gestapelt lagen bereits meine Lieblings-Mandel-Spekulatius unübersehbar in den Regalen kurz vor der Kasse.
Shit auf Eier zu Ostern und Spekulatius zu Weihnachten. Shit auf Vorfreude, wenn man doch Vor-Vorfreude haben kann.
So fing ich wieder an zu rechnen, wie viele Spekulatius ich in welchen Abständen kaufen müsse, damit ich bis zum Regaltausch zu Beginn des Jahres hinkommen würde.
Bis zu den eisigen Januar-Februar Temperaturen, bis dann endlich wieder meine heiß geliebten Oster-Nougat-Eier die Regale füllen.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 03.11.2009.
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Wie ein Blitz aus heiterem Himmel
von Nina Mallée
Epilepsie – was ist das eigentlich? Gute Frage... denn wie ich immer wieder mit Entsetzen feststellen musste, wussten selbst ein Großteil der von mir und anderen Betroffenen konsultierten Neurologen keine vernünftige Antwort darauf, geschweige denn Allgemeinmediziner jedweder Art und erst recht nicht Otto – Normalverbraucher. Völlig außer Frage steht, dass Epilepsien oft mit geistigen Behinderungen einhergehen, was aber nicht heißt, dass das eine mit dem anderen gleichzusetzen ist. Dieses Buch soll deshalb auch nicht als medizinisches Handbuch dienen, sondern lediglich als ein Beweismittel, dass es auch anders geht, wenn man nur will oder allenfalls eine Art Gebrauchsanleitung für den Umgang mit solchen und ähnlichen Problemen. Es sind, wenn man so will, Geschichten aus dem wahren Leben, die ich hier beschreibe und Konfliktsituationen, für deren Bewältigung sich mal eine mehr, mal eine weniger elegante Lösung findet.
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