Hildegard Kühne

Suche nach dem Weihnachtsbaum

 

Suche nach dem Weihnachtsbaum
 

Jedes Jahr aufs Neue ist die Suche nach einem Weihnachtsbaum so interessant.
Um auch wirklich den richtigen Weihnachtsbaum zu finden, fährt die ganze Familie in den Wald. Der Förster grenzt ein Arial ab, und die Familien können sich nach Herzenslust umsehen. Das Schöne daran ist auch, dass die Väter die Bäume selber schlagen können. 

Ein geht ein Raunen durch den Wald. Die Kiefern und Tannen tauschen leise aus, und fragen sich gegenseitig, wer wird für die Menschen der schönste Weihnachtsbaum sein.
Jeder Baum ist für sich eine Schönheit. Aber sehen das auch die Menschen so? Nach was wird die Auswahl getroffen? Mögen sie lieber eine Kiefer oder doch eine Tanne?

Eine rundlich, mittelgroße Tanne schluchzt vor sich hin. Die daneben stehende groß und schlank gewachsene Tanne hört das Schluchzen. Sie fragt die kleine Tanne:
"was hast du für Sorgen?" Sie sagte: "du kannst gut reden, du bist toll gewachsen, kein Makel ist an dir zu finden und sieh mich am".

Die Menschen gehen suchend durch den Wald und betrachten jeden einzelnen Baum. Sie haben hier und da etwas auszusetzen. Für die Bäume ist es entsetzlich. Sie hatten das ganze Jahr ihre Ruhe vor ihnen und es wurde auch nicht gelästert.
Manche Bäume wurden belächelt, weil sie nicht so schön gewachsen sind.

Eine Tanne, die einseitig gewachsen war, weinte leise vor sich hin. Die schlank gewachsene und die kleine rundlich gewachsene Tanne hörten sie weinen. Sie erkundigten sich was mit ihr sei. Sie sagte: "Für den Standort, wo ich gewachsen bin, kann ich nicht. Ich konnte mich nicht richtig entfalten, weil ich so dicht bei den anderen Tannen stand, die aber schön gefällt wurden, weil keine Tanne richtig atmen konnte. Die Menschen lachten sie aus und sagten, so wie du aussiehst, nimmt dich niemand als Weihnachtsbaum". Die beiden an deren trösteten sie und sie beruhigte sich wieder.

Es vergingen einige Tage und es kamen wieder Menschen in den Wald. Eine Familie stand vor der einseitig gewachsenen Tanne. Sie war ganz gespannt, was jetzt passiert. Der Ehemann sagte zu seiner Frau und dessen beiden Kindern, "die einseitig gewachsene Tanne passt genau auf unseren Balkon und sie nimmt auch nicht soviel Platz ein".
Die schlank gewachsene Tanne jubelte und freute sich mit ihr.
Die Familie suchte noch eine Tanne für ihr Wohnzimmer. Die junge Frau entdeckte die schlang gewachsene Tanne zuerst. Sie informierte ihren Mann und rief ihre Kinder hinzu. Die Tanne wurde von allen Seiten betrachtet und sie sagten,
"das ist die Richtige, die wir gesucht haben.

Die schlanke Tanne guckte sorgenvoll zu der rundlich gewachsenen Tanne hin. Ihre Zweige hingen kraftlos an ihr herunter. Sie dachte: "ab morgen  sind ihre Freunde nicht mehr da".

Plötzlich ertönte das Handy des Ehemannes und er vernahm die Stimme seiner Mutter. Sie wollte sich nach dem Wohlergehen der Familie erkundigen. Der Sohn sagte seiner Mutter: "wir suchen uns Weihnachtsbäume aus". Sie erwiderte, "dann könnt ihr doch auch für mich eine Tanne besorgen".

Die kleine rundlich gewachsene Tanne schaute gar nicht hoch. Sie zitterte vor sich hin und dachte im Stillen: "hoffentlich guckt mich niemand an".
Sie schauten sich nochmal um und der Junge rief: "Papa, ich glaube das ist die richtige Tanne für Oma". Seine Eltern und seine Schwester kamen, um sie sich näher anzusehen und stimmten zu. Sie kannten ja die Wohnung der Oma und da passte sie genau hin. Sie könnte auf dem Boden stehen und Oma käme mit dem Schmücken gut überall heran.
Die kleine Tanne jubelte vor Freude und fragte sich: "habe ich das gerade geträumt?"

Die Familie beschloss die drei Tannen heute mitzunehmen. Die Tannen waren außer sich vor Freude. Ein kleiner Wehmutstropfen war nun doch dabei, denn sie wurden  getrennt. Zwei Tannen kamen zu der jungen Familie und die kleine Tanne zu der Oma.
Trotz allem waren sie überglücklich, wie schön geschmückt sie aussehen würden. Denn sie hörten im Wald wie sich die Menschen unterhielten, wie sie ihren ausgesuchten Weihnachtsbaum schmücken werden.

Fortsetzung folgt.

 

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Hildegard Kühne).
Der Beitrag wurde von Hildegard Kühne auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.12.2012. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Die Autorin:

Bild von Hildegard Kühne

  Hildegard Kühne als Lieblingsautorin markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Horasia - Portal von Leif Inselmann



Horasia - Portal bildet den Auftakt zu einem neuen, außergewöhnlichen Fantasy-Epos.
Seit vielen Jahrmillionen wird der Kontinent Horasien vom bösen Wesen Giznar bedroht. Dank einer neuen Erfindung steht er seinem Ziel, die Weltherrschaft an sich zu reißen, näher als je zuvor. Da wird im Reich der Neoraptoren, intelligenter Nachfahren der Dinosaurier, eine Entdeckung gemacht: Vor vielen Jahrhunderten verwendete ein Geheimbund ein geheimnisvolles Material, mit dem sich Giznar möglicherweise vernichten lässt. Doch die Suche nach diesem Material führt den Neoraptor Calan und seine Verbündeten zu einem anderen Planeten, auf dem angeblich die letzten Reste versteckt wurden. Der Erde.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (3)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Weihnachten" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Hildegard Kühne

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Weihnachten von Hildegard Kühne (Weihnachten)
Elina, kein Tag wie jeder andere von Adalbert Nagele (Weihnachten)
Abend an der Lagune von Adalbert Nagele (Impressionen)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen