Wilhelm Bachler

*************Eine Weihnachtsgeschichte*****************

 




Der Weihnachtspatriot
©wibac12-2013

 
Er schreitete nicht um den Christbaum –oder doch?! Es war Weihnachtsabend und es fehlte etwas. So umrundete er mit kleinen Schritten den Baum immer wieder.Er hatte ihn mittig im Wohnzimmer platziert, so dass er beim Schmücken desselben keinen toten Winkel hatte.
 
Die Kunst des Schmückens sah er nicht in der Vielfältigkeit des Gehänges, sondern in der Einfachheit.Ein Farbton zu dem nadeligen Grün genügte. Dieses Jahrhatte er sich für Rot entschieden. Letzte Weihnachten war schlichtes strohsterngelb angesagt, und noch ein Jahr zuvor erstrahlte der Baum in Schneesilber.
 
Doch diese Weihnachten war der Schmuck an Schlichtheit nicht zu überbieten! Der Satz, „Kunst ist, wenn man nichts mehr weglassen kann“, war in seinem Kopf undbrachte ihn ganz aus dem Konzept.Er hatte ein rotes Band, mit leicht goldenen Rändern genommen und in zirka 9,6cm lange Stücke zerschnitten. Gerade mal siebenTeile erhielt er ausdiesem Gemetzel, und ein Kurzes, gerade mal 5 cm lang.Diese Sieben band er kunstvoll zu Schleifen und verteilte sie auf der dunkelgrünen Tanne.Hier muss man festhalten, dass der Nadelbaum genauso hoch war, wie er groß war.Er befestigte nun die Bänder so geschickvoll, das man aus jederBetrachtungsrichtung fünf Schlaufen sah. Diese Aufteilung grenzte wirklich an Kunst, darstellende Geometrie in Vollendung kam hier zur Anwendung.Werte Leser .wenn ihr es nicht glaubt, probiert es mal selber. Das Reststück des Bandes hatte er wie einen Wimpel an der Spitze des Baumes angeheftet.
 
Beim Umkreisen der Tanne fiel jetzt immer wieder sein Blick auf das Band an der Spitze. Es passte nicht. Logischerweise war in der Wohnung kein Windzug, nicht einmal der Hauch eines Lüfterls . So hing es nun lasch 5 cm lang hinunter.  Eine Konstruktion aus Blumendraht zur Versteifung half ihm auch nicht aus seiner künstlerischen Notlage und Verzweiflung umschlich sein Herz  immer mehr.
 
Eine Idee begann zu reifen das Dilemma zu beenden. Sein geistiges Auge sah die Lösung, doch wollte sein romantisches Ich und seine religiöse Einstellung es nicht zulassen. Er war schon immer ein „Revoluzzer“ gewesen, und so rangen das Ich und die Einstellung einen harten, aber aussichtslosen Kampf gegen die Lösung.
 
Er war sich jetzt jedenfalls sicher - absolut sicher, die  perfekte Lösung gefunden zu haben.
Eine gewisse Irritation  befremdete dann  doch die Familie bei der so innigen Bescherung. Als nehmlich Opa Adalbert beim gemeinsamen Singen von„Stille Nacht, heilige Nacht“ vor dem Wimpel in ROT WEISS ROT salutierte.
                                                                             





                                                                                                                                                                                      

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 22.12.2013. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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