Als ich noch kleiner war,
Hat man mir oft gesagt,
Dass einmal im Jahr ein guter Herr
In jedem Haus etwas Gutes gäbe.
Dieser Herr trüge eine Farbe bloß,
Wäre Rot gekleidet von Kopf bis Fuß
Und wär zu Kindern immer lieb.
Viele Geschenke habe er dabei,
Die er großzügig unter den Braven verteile.
Nur den unartigen Kleinen
Drohe er mit der Rute,
Schlage sie jedoch nie!
Wo ist dieses Bild geblieben?
Wo der Glaube an einen solchen Mann?
Die Kleinen, die Kinder, so unschuldig,
Sie können noch glauben
An jemanden, der gibt, ohne zu nehmen,
Der für sein Handeln kein Gründe braucht,
Die ohne Sinn und Nutzen für uns sind.
Doch ist man älter geworden,
Dann passieren Wunder.
Hab ich doch gestern erst in der Stadt
Zehn Weihnachtsmänner in einer Straße gesehen.
Sie waren Rot gekleidet, wie geglaubt!
Doch wo waren die Gaben?
Wo die eigentliche Gesinnung?
Wo die Zeit, auf die Kinder einzugehen?
Das ist nicht jener guter Mann,
Der freundlich ist - ohne falschen Bart!
Ohne falsches Rot an seinem Kleid
Und der Geschenke frei und gern verteilt.
Wenn du der Kindheit kaum enteilt bist,
Merkst du schon, dass die Welt,
Die man dir einst erzählte,
Keine Welt mehr ist!
Es ist nur ein Haufen Fälschereien,
Ein Stapel Lügen und falscher Herzlichkeit!
Die Menschen sind glücklich,
Doch nicht über die Liebe,
Die eigentlich zu befeiern ist,
Sonder über das Vergessen der Schlimme,
Die über diese Erde herrscht,
Und die ein paar Tage so ferne scheint.
Ich möchte nichts verurteilen - Nein!
Möchte nur einen Moment erinnern,
In welchem Glauben wir früher lebten,
Was Weihnachten betrifft.
Möchte die Menschen erinnern,
Warum sie all die Dinge kaufen!
Aus Freude?
Konsumrausch?
Vergessener Philosophie?
Wie alle glaubten doch einst an heile Welten!
Wollten diese dann beleben-verschönern,
Nicht gravierend verändern!
Wieso haben wir vergessen,
Was uns einst bewegte?
Sagt jetzt nicht,
Wir wissen das noch!
Sagt ja nicht,
Wir verstehen das noch!
Sagt mir nicht,
Ihr glaub noch dran!
Denn wenn es so wäre,
Dann wär die Welt eine friedlichere.
Keine Politik oder Religion,
Sondern purer Kinderglaube
Sollte wohl die Welt regieren
Und grade zur Weihnachtszeit
Unsere Herzen bestimmen!
Nicht nur für die paar Tage,
Sondern auf Dauer alle Jahre!
Frohes Fest!
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.02.2002.
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Sprachtechniker Walter Mathois und Verskonstrukteurin Heike Gewi hämmern, klopfen ab, machen Licht in den Ecken des Vergessens, hängen Bilder neuer Momente in unser Bewusstsein, ohne einen Nagel zu verwenden. Auf Meditationsebene nickt Meister Bashô freundlich, Buddha lacht, der Affentempel steht und das Gnu tut verwundert. Doch der Mond schweigt. Sind Sie bereit mit Ihren Sinnen, Zeuge zu sein?
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