Markus Hitzelberger

Ein Weihnachtsmärchen

Von Mark Johnson

Es war einmal, so beginnt jedes Märchen also auch unseres. Es war einmal ein Weihnachten, da saßen alle Bundestagsabgeordnete gemeinsam zusammen in Ihrem Parlament und hatten es satt miteinander zu streiten.
So beschlossen Sie einmal in Ihrem Leben gemeinsam den Bürger etwas Gutes zu tun.
Da kam der Erste auf eine Idee und sagte: Wie wäre es liebe Kollegen, wenn wir in Zukunft nur noch so viel Geld ausgeben wie wir an Steuern einnehmen. Das fanden Alle einen guten Vorschlag und da Sie beieinander waren, machten Sie gleich ein Gesetz draus und waren sehr froh so gut nachgedacht zu haben.

Da aber im Parlament sehr viele schlaue Leute sitzen, kam ein anderer auf noch eine bessere Idee. Wir schaffen alle Steuern ganz ab, rief er. Da erhob sich sofort ein wilder Lärm, ob er denn nicht nachgedacht habe wer die Aufgaben des Staates dann machen würde. Doch er rief laut: Halt, halt, ich war ja noch gar nicht zu ende und da beschlossen die Kollegen Ihn einmal bis zu Ende reden zu lassen, denn heute war schließlich Weihnachten. Wir schaffen alle Steuern ab, bis auf die Mehrwertsteuer, die wollen wir weiter erheben. Und dann erläuterte er Ihnen seinen ganzen Plan.

Alle Steuern abschaffen! Wie sollte das funktionieren. Keine Einkommenssteuer, keine Vermögens- und Erbschaftssteuer und all die anderen Steuern die es so gab?

Wir erheben einfach nur Mehrwertssteuer und zwar in drei Klassen. Zehn, zwanzig und dreißig Prozent. Alle schauten sich ungläubig an als er weitererzählte. Wir schaffen alle Ausnahmen ab und versteuern diese mit zehn Prozent ebenso wie alles was zum Leben notwendig ist. Das was bisher normal besteuert war wird jetzt auch normal mit zwanzig Prozent besteuert und was ein bisschen Luxus ist wie Rauchen, Auto fahren oder Feiern besteuern wir mit dreißig Prozent. Viele schauten sich ungläubig an, doch als er seine Idee vor Ihnen weiter ausbreitete, waren Sie alle restlos begeistert.

Keiner unserer Bürger muss mehr eine Steuererklärung ausfüllen, neunzig Prozent unserer Steuerbeamten können endlich aufatmen und sofort etwas Sinnvolleres machen. Und auch wir brauchen uns nicht mehr mit den ganzen komplizierten Gesetzen plagen. Und jeder Bürger kann dann das kaufen was er will ohne das im das Geld schon vorher weggenommen wird.

Aber Vorsicht, warnte er, wir müssen dem Bürger das erklären und daher schlage ich vor, das wir das erst in sieben Jahren einführen, denn so lange werden wir wohl brauchen alle davon zu überzeugen.

Da kam aus der letzten Reihe noch eine Stimme: Könnten wir noch etwas mehr machen um unsere Bürger zu erfreuen.

Da erhob sich wieder ein Gemurmel, denn keiner konnte sich vorstellen was es jetzt noch geben sollte, was das Volk noch mehr erfreuen könnte.

Wir schaffen die Steuern doch ganz ab, indem wir die nächsten 100 Jahre jeweils drei Prozent unserer Einnahmen in die Rücklagen stecken und damit in Zukunft aus den Zinsen unsere Aufgaben finanzieren.

Da erhob sich ein unbeschreiblicher Jubel und alle fielen sich in die Arme und es wurde ein Weihnachten, wie es noch keiner erlebt hatte.

Aber da erwachte der Minister endlich schweißgebadet auf, atmete dreimal tief durch und war sehr froh, dass alles nur ein Traum war. Er und sein ganzes Heer von Angestellten und alle Steuerberater und das übrige Heer von höchst belesenen Herren wäre arbeitslos gewesen, welch eine schreckliche Vorstellung.

Aber Gott sei Dank war alles doch nur ein Märchen, oder?



Wenn Sie, liebe Leser auch was gegen die herschenden Zustände unternehmen wollen, melden Sie sich bei mir.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.11.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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