Richard von Lenzano

Der Weihnachtsbaum


Vor
langer Zeit,
als Weihnachten weit,
da standst du im Tann
und fragtest dich - wann?
Wann holt man dich fort, von dem
kalten Ort,und stellt dich ins Zimmer, mit
Kerzen und Glimmer.
Die Zeit sie lief, die Natur sie schlief,
doch dann kam ein Mann - und fasste dich an.
Hob hoch dein Kleid,  man hörte es weit:
die Säge -  sie sang mit hellem Klang,
man lud dich auf, du kamst zum Verkauf,
du strahltest mit Feuer, deshalb warst du teuer.
Ich hab' dich gesehen, um mich war' s geschehen,
ein so schöner Baum - ich fasste es kaum.
Ich hab' dich erworben, als du schon gestorben,
doch du hattest noch Saft, denn du brauchtest noch Kraft.
Dann hab' ich dich eingestielt, du mit deinen Nadeln schielst,
ich hab' dich auf den Tisch gehoben, dein süßer Duft hat mich
umwoben. Ich stellt' dir Kerzen in dein Kleid, vor allem unten -
wo es weit, auch Kugeln hängt ich an den Ast, weil das zu deinem
Kleide passt, Lametta ward noch angebracht, dann strahltest du -
welch eine Pracht, Kerzen hab' ich angemacht,man sah schon,
wie du friedlich lachst. Die Bescherung war vorbei, danach warst du einerlei,
wir hatten die Freude - so sind sie, die Leute. Danach hat man dich abgeschmückt,
dein grünes Kleid ward arg zerpflückt, man stellte dich dann in den Garten,
dort kannst du bis zum Frühjahr warten. Mein lieber, kleiner Weihnachtsbaum,
dies war nicht nur ein böser Traum - der Mensch benutzt - und wirft dann weg,
wenn man erfüllt hat, seinen Zweck.
Vor langer Zeit,
als Weihnachten
weit, da standst du
im Tann und fragtest
dich - wann?
Doch heute -
wo du hast Ruh'
da fragst du
dich nur -
wozu?!


© 11-2011 by Richard von Lenzano
(erscheint jedes Jahr)

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Richard von Lenzano).
Der Beitrag wurde von Richard von Lenzano auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.11.2011. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

  Richard von Lenzano als Lieblingsautor markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Das Haus der Lügen von Yvonne Habenicht



Was ein Neuanfang werden sollte, gerät zum Desaster. Ein Schicksalsroman, der das Leben von Menschen meherer Generationen im engen Zusammenleben umfasst.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (3)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Weihnachten" (Gedichte)

Weitere Beiträge von Richard von Lenzano

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Lernen von Richard von Lenzano (Nachdenkliches)
NICHT MEHR LANG von Christine Wolny (Weihnachten)
Kleiner Frosch von Horst Rehmann (Nachdenkliches)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen