Karl-Heinz Fricke

Der arme Jochen (Neufassung)

 

In der Familie Von Kunersfeld
fehlte es nicht an Gut und Geld.
Und Bernd des Hauses jüngster Sohn
erkannte in seiner Kindheit schon,
auf der Welt sind nicht alle gleich,
Viele sind arm und Wenige reich.

Weihnachten ist für Bernd jeden Tag,
er bekommt alles was er will und mag.
In seiner Schulklasse traf er dann,
den Sohn von einem armen Mann.
Sein Vater ein Stundenlöhner bloß,
jedoch oftmals auch noch arbeitslos.

Jochens Kleidung war abgerissen,
auch seine Schuhe arg zerschlissen.
Zum Schulfrühstück gab ihm Mutter
ein Schnitte Brot mit etwas Butter.
Mitleidig Bernd, der neben ihm saß,
solch Armut nie wieder vergaß.

Das Geld reichte nicht hin und her,
ach, wenn doch kein Weihnachten wär.
Plötzlich erkrankte der Ernährer,
es wurde für Jochen noch schwerer,
denn er musste sogleich mitnichten
auf seine Schulstulle verzichten.

Bernd hatte immer satt zu essen,
doch hat er Jochen nicht vergessen,
denn dieser brauchte nichts zu sagen,
weil hörbar knurrte ihm der Magen,
und Bernd brach einfach in der Mitte
seine mit Wurst belegte Schnitte.

"Was bringt dir der Weihnachtsmann ?"
Da fing Jochen zu weinen an:
"Ach, wär' Weihnachten doch vorbei,
bei uns gibt's nicht viel Feierei.
Wir holen einen Baum aus dem Hain
und schmücken ihn mit Tannäpfelein.

Ein Leckerbissen ist für uns all,
ein Kaninchen aus unserem Stall.
Danach singen wir Weihnachtslieder
vom Christkind und Alle Jahre wieder !"
Jedoch am Heiligen Abend dann,
kam zu Jochen der Weihnachtsmann.

Bis oben gefüllt sein großer Sack,
viele Gaben mit gutem Geschmack.
Herzhaft weinte da Jochen wieder,
es verstummten die trauten Lieder.
Der Weihnachtsmann entfernte sich still,
da hatte wohl  Bernd seine Hand im Spiel.

Karl-Heinz Fricke  16.12. 2011

Anmerkung:  Die alte Fassung schrieb ich im Jahre 2005 und nur zwei augenblickliche Mitglieder haben es damals gelesen. Dieses ist eine General Überbearbeitung, und ich möchte es in diesem Jahre meinen Lesern neu präsentieren.

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