Fred Schmidt
Weisze Nachweihnacht
Weisze Weihnacht gab's dies' Jahr nicht,
der Schnee kam « pünktlich » einen Tag später.
Im Flockenwirbel verschwanden Wärme und Licht,
am Boden häufte sich Zentimeter auf Zentimeter
eine watteweiche, dicke, weisze Schicht,
in die ich gleich bis zur Wade sank,
als ich hinaustrat, um Eingang und Treppe zu fegen
mit Schaufel und Besen. Das machte mich krank,
doch konnt ich darüber noch nicht mich erregen.
Dann kam der Schneepflug, fegte die Strasze frei,
was mich froh stimmte, weil's mir willkommen,
doch häufte am Rande er auf den eiskalten Brei
und hat meinem Wagen die Ausfahrt genommen.
Nicht schlimm, wir bleiben erst mal im Bau,
zu Essen haben wir genug noch im Keller,
können warten, bis das Wetter weniger rauh
und die Sonne scheint wieder wärmer und heller.
Zwei Tage später, da brauchen wir Brot,
zum Einkaufen müssen wir doch mal fahren,
das ist aber nicht einfach, bringt uns in Not.
Doch kann man sich jetzt die Mühe nicht sparen,
wegzuschaufeln vor, neben und hinter dem Wagen.
Schaufel rechts, Schaufel links, weg mit dem Schnee,
hurtig und munter, mach nicht schlapp, da hilft kein Klagen.
Das Klagen kommt später und hält zwei Wochen,
kann nicht mich bewegen, hab' verrenkt mir die Knochen,
eingeklemmt ist der Cruralgienerf, höllische Schmerzen,
jetzt allmählich kann ich erst wieder scherzen.
So kann ich nach Schneeschippen die Ruhe genieszen,
doch statt mit Wein mich mit Schmerzmitteln begieszen.
Na, es wird schon wieder werden !
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.01.2015.
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