Michael Reißig

Weihnachtsmarktgedanken

 

Wenn das Gestern aus dem Traum sich reckt
Und der Pathos gar das Kind im Manne weckt
Nahet Weihnacht, die erhellt das alte Jahr
Möge das Fest auch künftig bleiben wie‘s mal war

 

Wenn auf geputztem Markt der kleinen Stadt
Manch‘ Meer aus Kinderaugen lächelt auf im Takt
Droht Heiligabend wahrlich nicht aus weiter Ferne
Das Geläut der Smartphones rüffelt goldne Sterne

 

Wenn süßlich zarter Duft, beflügelt himmlische Kauflust
Gesellt sich zum Meer voll Lichterketten kellertiefer Frust
In all den nervig quengelnden Kinderscharen
Quillt tief der Schrei nach megacoolen Waren

 

Wenn die Playstation verzückt den Gabentisch
Hält dies Köpfe all‘ der Kids so herzhaft frisch
Sehnt sich Fidibus vielleicht nach einem tollen Buch
Was sich nicht wieder fände in verschmähtem roten Tuch

 

Weil vielen Menschen heut‘ nicht mehr bekannt
Wer die Weihnacht einst in Herzen tief gebannt
In manch Köpfen spukt schon, schuld sind die Geschenke
Heiler Glamour Kindes Seele nicht mehr kränke

 

Jedoch nicht aus allen Bechern tröpfelt‘ s ewig lang
Weil Menschen sich nicht scheren um den dünnen Strang
Den virtuellen Welten entspringen fröhliche Gesichter
Um die Zukunft bangen nicht schon unbedarfte Lichter

 

Schrill segnet der Markt des Stalles gediegene Ehre
Sich sorgend um den hübschen Glücksstern, der verderbe
Drum sollen Kassen heller klingen als im letzten Jahr
Und der Weihnachtsmann rafft sich zu 'nem Superstar

 

 

 

Bild zum Gedicht Weihnachtsmarktgedanken

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