Karl-Heinz Fricke
Das Ende der Willkür
Bleichen Hauptes aufgebahrt
lag der König Rauschebarth.
es hatte tagelang geregnet,
harsch ist ihm der Tod begegnet.
Als er sein Leben ausgehaucht,
ist aus der grauen Wolkenwand
die Sonne plötzlich aufgetaucht,
und alle hielten sich die Hand.
Klageweiber traten vor,
obwohl nicht viel zu klagen.
Und dann sangen sie im Chor:
"Die Knechtschaft ist geschlagen!"
Sie dankten dem Herrn für seine Milde,
dass der König, der einst wilde,
das Volk nun nicht mehr knechtet,
dass sein Terror sich nun rächtet'.
Er, der böse Menschenschinder,
Mörder vieler hungrig' Kinder,
berüchtigt für sein tief' Verliess,
in dem er Bürger foltern liess.
Nun lag er bleich im Sarkophag
an diesem, seinen letzten Tag.
Keine Wimper zuckt, kein Auge weint,
erleichtert steht das Volk vereint.
Die böse Knechtschaft nahm ein Ende,
alle reichten sich die Hände.
Weil schlimme Jahre sie verdross,
verbrannten sie des Königs Schloss.
Keinen König und keinen Despot
duldete man wieder im Land.
Sie war lang, die Zeit der Not.
Der Thronfolger wurde verbannt.
Karl-Heinz Fricke 28.11.2005
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.11.2005.
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