03.05.2006
Kategorie "Selbstzweifel" (Gedichte)
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Täuschung Betrug Lüge Tarnung Maske

Sandra Pulsfort

Schattenriss der Blöße

Tausend Strophen kein Gedicht,

nur buntgemalte Worte,

tragen Reim, nur kein Gesicht,

texten selbst den Zwiespalt dicht,

sind haltungslos von Sorte.

Hundert Verse, nur Gespiel,

zu trüb der Schrift Pupille.

Täuschung führt der Feder Kiel,

trübt ein jedes Augenziel:

Es glänzt selbst Widerwille.

Viele Fragen, doch kein Punkt,

nur Kommata und Schminke.

Trauerflor wird weiß getunkt,

„Alles-Bestens“ netzgefunkt.

Ich schreibe nicht, ich zinke.

Meine Sätze: Blasphemie,

ein Schattenriss der Blöße

Bin statt Praxis Theorie,

tauche ein in Fantasie,

denn dort hat Schwäche Größe.

c./ Sandra Pulsfort

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 03.05.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Leserkommentare (9)

Hallo Sandra, ich hoffe, dass du mit diesem Gedicht an Wettbewerben teilnimmst - ich verneige mich vor diesem Ergebnis!
Liebe Grüße - Karine

Artemisia03.05.2006

Hallo Sandra, bin hingerissen von dem Gedicht!
Herzlichen Gruß von Christel

Lametta03.05.2006

So schreiben wir über unsere Unerfahrenheit und sammeln Erfahrung dabei. Schönes Gedicht.

Gruß und Grüße an dich.

Peter Prior03.05.2006

Eine glatte 1 ++++++ für Dein Gedicht.
Ich bin überwältigt von Deiner Wortgewalt.
Wirklich klasse!
Herzliche Grüße, Stefanie

Stefanie Dietz03.05.2006

Ja wirklich klasse Dein Gedicht, Sandra! Kann mich den anderen nur anschließen! Herzlichst Rainer

Fiede Egger03.05.2006

Es ist nicht verkehrt,kritisch mit sich selbst zu sein,besonders,wenn man schreibt!
Jeder verarbeitet Erlebtes und Gefühle auf seine Weise. Es aufzuschreiben,ist nicht eine der Schlechtesten und deshalb sind wir hier doch alle auf dem rechten Weg!
Dein Gedicht straft sich selbst Lügen- Es ist sehr gut!
Gruß Gitti

bfrey03.05.2006

Größe,...wenn man so wunderbar in Zeilen zu schmieden weiß liebe Sandra:) Wie oft sind wir Lyriker Fassadenmaler in eigener Sache. Ein tolles Gedicht und liebe Grüße von Gerd

Gerdchen03.05.2006

Oh, wow, das ist sehr gut. Wie du mit all den Wörtern "umgehen" kannst, wahnsinn!
Liebe Grüße von der Sandra, an die Sandra :-)

LoveHeart03.05.2006

Und wieder eine Perle von Gedicht entdeckt - der Zweifel an den leichteren, zugänglichen Worten früher Reime? Das Gedicht selbst müsste doch all solche Zweifel einfach hinweggefegt haben wie der Sturm die bunten Herbstblätter vor sich hintreibt. Nicht jeder leichte, beschwingte Vers ist nur Fassade und so manches eingängig zu lesende Gedicht hat beachtlichen Tiefgang. Was Du hier anprangerst, sind die Worthülsen und Net-tigkeiten, die uns in den Zeiten des Internets schier erdrücken. Buntgemalte Worte ... ich sehe den Chat Client förmlich vor mir, mit roter Schrift auf rosa Hintergrund und ... tausend Strophen, kein Gedicht.
Deine Zeilen sind ein probates Gegenmittel, eine frische Brise gegen den süßlich duftenden Geruch so mancher Worthaufen.
Danke dafür!

Arne Bister19.09.2007

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