Reimund Schön
In der Heiligen Nacht
Das kleine Feuer
unter dem Brückenbogen,
in dieser eisigen Winternacht,
wirft mit leise züngelnder Flamme
ein spärliches Licht in die Dunkelheit.
Wären zu dieser späten Stunde
noch Passanten auf der noch vor Stunden,
so betriebsamen Einkaufsstrasse der Stadt,
könnten sie, wenn sie es wollten,
den vor Kälte erstarrten, fast leblosen Körper,
frierend in Zeitungspapier eingehüllt,
auf kalten Pflastersteinen kauernd, sehen.
Eine Tragödie am Heiligen Abend.
Der raue Polarwind löscht die letzte Glut,
wird zur süßen Melodie des Todes.
Ein Lebensatem endgültig ausgehaucht.
So stirbt beinahe unbemerkt,
ein schon vor langer Zeit vergessener Mensch,
in aller Stille,
in dieser Heiligen Nacht.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 12.12.2006.
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