Fang ich heute an zu denken:
Weihnachten ist nicht mehr weit,
Was soll dieses Jahr man schenken?,
wird das Ganze mir schon leid.
Unser Haus wird dann „vermietet“,
für Besuch bereitgestellt.
Doch Familiensinn verbietet
Forderungen an Entgelt.
„Fern“ und „Näher“ werden kommen
mit dem Auto oder Bahn.
Auch ein Flugzeug wird genommen
für den Weihnachtsfeierwahn.
Planung, lange Einkaufslisten,
stehen groß und oben an,
schleppen an Getränkekisten,
putzen, bis ich nicht mehr kann.
Kuchenbacken - Festtagsessen,
Ist die Gans auch schon bestellt?
Darf Geschenke nicht vergessen,
woher nehm ich nur das Geld?
Baum noch kaufen und ihn schmücken.
Dienen, dem Familienband.
Alle Leute zu beglücken,
liegt allein in meiner Hand.
Wenn ich all das überlege,
wird dabei mir richtig Bang‘.
Weit entfernt doch sind die Wege,
Stiller Nacht mit Glockenklang.
Sicher weiß ich es schon heute:
Sind die Tage dann herum,
abgereist die ganze Meute,
bin ich ohne Kraft und Mumm.
Muss jetzt fast mich überschlagen.
Mir die Arbeit liegt anheim.
Will mich niemand denn mal fragen,
wo ich würd‘ dann lieber sein?
Überschau ich diese Tage,
macht der Stress mich jetzt schon krank.
Er sitzt unten auf der Waage
und ganz oben liegt der Dank.
Geld und Zeit zu investieren,
hat nicht immer wirklich Sinn.
Dabei Kraft noch zu verlieren,
bringt mir letztlich kein‘ Gewinn.
Will das Fest ich boykottieren,
spiel ich allen einen Streich.
Werd mir Urlaub reservieren
und fahr weg, nach Österreich!
Heilig Abend in den Bergen,
saub‘rer Schnee und ohne Qualm.
Wie Schneewittchen bei den Zwergen,
in `ner Hütte auf `ner Alm.
Kerzenschein und Weihnachtslieder,
leises Knistern im Kamin,
und das alle Jahre wieder,
wär mein Weihnachtshauptgewinn.