Dieter Scheck

Dieter`s Kindheitserinnerungen an die Weihnachtszeit

"Als Kind dacht ich so ab und an, wann fängt eigentlich die Weihnachtszeit so an ?"
 
Eingepackt unter Nebeldecken liegt das frisch gepflügte Land
und der weiße Schnee sieht aus wie Puderzuckersand.
Wir waren als Kinder so gut wie nie zu Haus,
sondern holten bei Schnee unsere Schlitten raus,
Zipfelmütze auf und die Stiefel fest geschnürt,
die klirrende Kälte kribbelnd im Gesicht gespürt.
 
Mit roten Bäckchen, lachend auf dem Schlitten sitzen,
wenn wir schwitzend durch die Almen flitzen,
um beim Weitrutschen endlich herauszubekommen,
wer den schnellsten Schlitten hat bekommen.
 
Irgendwann kehrt Stille und Besinnung ein,
das Weihnachtsfest muß nahe sein,
denn es lag ein Orangen- und Mandarinenduft,
egal wo man hinkam, ständig in unserer Luft.
 
Lebkuchen, Gewürze wie Nelken, Zimt und auch Jasmin,
ein Holzfeuer knistert und flackert im offenen Kamin,
gewisse Gerüche erinnern mich bis heut an diese schöne Zeit
und ich wußte als Kind, Weihnachten ist nicht mehr all zu weit.
 
Wir Kinder überlegen und notierten unsere Wünsche in Reimen,
um sie dann feinsäuberlich auf einen Wunschzettel zu schreiben,
möchte ich ein Auto, ein Spiel oder lieber ein schönes Buch,
oder was hat das Christkind dieses Jahr für mich so ausgesucht,
das waren offene Fragen, die wir Kinder uns jetzt täglich stellten,
aber zwischen der Frage und der Antwort lagen riesige Welten.
 
Jetzt wurden die Springerlin von unserer Oma selbst gebacken,
während dessen der Papa das Feuerholz muß haken,
die Mütter ganz verstohlen den Christbaumschmuck vom Speicher holen
und der Opa ganz zum Schluß, den Tannenbaum besorgen muß.
 
Hab ich meine Eltern nicht enttäuscht, war ich brav und war ich nett,
ging ich jeden Abend ohne Widerspruch und Zorn ins Bett?
Machte ich meine Hausaufgaben ohne murren ohne klagen,
das sind die Dinge, die sich jetzt die Kinder selber fragen.
 
Nun, endlich heut ist Heilig Abend,
man verschenkt und gibt sich Gaben,
denn nach der Kirche und vor dem Essen,
sollte man die Bescherung ja nicht vergessen.
 
Ein schönes Weihnachtslied ganz froh gesungen,
gemeinsam von den Alten wie auch von den Jungen.
Die Spannung steigt und unsere Hände eisekalt,
die Wangen glühen denn: "so ist es halt".
 
Der Tannenbaum im geheimen geschmückt mit Lametta, Kugeln und Kerzen
und beim ersten Anblick schlugen höher unsere Kinderherzen,
so hoch, dass man seinen Puls im Halse spürt,
auch Eltern und Großeltern bleiben nicht ungerüht.
 
Gibt es etwas schöneres als Kinderaugen, die wie Diamanten strahlen,
über die unterm Tannenbaum schön eingepackt und aufgebauten Gaben,
wenn auf dem Tisch die Nüsse liegen,
in deren Schalen sich die Kerzen spiegeln,
wenn sich der Harzgeruch im Raum verbreitet
die Mutter endlich an den Christbaum schreitet
und ein großes Päckchen hebt, auf dem ganz groß "dein Name" steht.
 
Als Kind konnte ich diesen Moment noch nicht so beschreiben,
denn um dies zu tun muß man erst lernen seinen Körper zu begreifen,
doch heute weiß ich, was damals in mir geschah,
und ich hoffe Ihr jetzt auch und vieles ist nun klar,
denn als Kind durften wir das ganz unbewußt schon erleben,
wonach wir heute als Erwachsene des öfteren streben.
 
Ausgepackt, das Papier sehr schnell zerrissen,
denn das Kind will es jetzt und nicht morgen erst wissen,
was da verpackt ist und ob ja nichts verkehrt
und was war ich heuer unserem Christkind wert.
 
Das ist ein sehr, sehr alter Christenbrauch,
sich zu beschenken mit Dingen die man braucht.
Aber sich zu beschenken, weil man meint man muß,
da ist mir persönlich lieber ein ehrlich gemeinter Kuss,
der gegeben wird von Herzen und nicht weil er muß.
 
Man sollte dies bei allem nicht vergessen,
das teure Geschenke oft nicht angemessen,
Liebe, Gesundheit, Vertrauen und Zufriedenheit,
das ist das größte Gut in unserer heutigen Zeit,
denn daran sollten wir alle des öfteren denken
und uns dies nicht nur zu Weihnachten schenken.
 
Dass man ein Kind mit Geschenken reicht beschert,
erzählt uns eine Geschichte und die ist 2000 Jahre her,
das sollten wir, die Erwachsenen unseren Kindern sagen
und nicht erst dann, wenn sie vielleicht man danach fragen.
 
                                          Gereimt und gedichtet von Hugeno
 
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 11.12.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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