Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Fragen eines hellhörigen Lehrers“ von Wolfgang Lörzer


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Lieber Wolfgang, es gefällt mir sehr, diesem tiefsinnigen für mich alten Bekannten wieder zu begegnen!
"Zwitschern die Vögel falsch?" eine für mich geniale Frage! In deren Schlepptau klar werden kann,
dass nichts falsch ist.
Das bezeugen wir zwar durchaus, wenn wir sagen, dass wir aus unseren Fehlern zu lernen vermögen -
doch wenn's drauf ankommt, tadeln wir uns dann doch wieder für unsere Fehler:
wir wollen's von Anbeginn richtig machen. Was nicht einmal die Götter hinkriegen!
Doch die Vögel zwitschern richtig. Ich höre es!
Ein sehr anregendes Gedicht! Mit herzlichen Spätsommergezwitscher: August.

Wolfgang Lörzer (03.09.2008):
Lieber August, das war eine schöne Überraschung, Deine Zeilen zu meinem Gedicht vorzufinden. Ja, das mit richtig und falsch ist so eine Sache. Dieses Denken hat m. E. sehr viel mit vorherrschenden Normen und den Abweichungen davon zu tun. Glücklicherweise gibt es ja sehr vieles, was sich diesen Kategorien entzieht. Der auf Bewerten fixierte Lehrer wundert sich, dass da etwas in seinen Unterrichtsraum dringt, was sich seinen Bewertungskriterien entzieht. Und das ist eine letztendlich wohltuende, routinedurchbrechende Erfahrung. Ich danke Dir für Deine zustimmenden Zeilen und sende Dir einen herzlichen Gruß. Wolfgang

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Tja, lieber Wolfgang, eine bis in die Erkenntnistheorie u. tiefer greifende Frage, die du in nüchternen Worten stellst, und wohl damit nicht nur den Lehrer meinst...
Alle lernen wir im Leben, wichtig ist , was, und wie wir es u. auch w e m weitergeben, und dabei nicht stehen bleiben, sondern immer weiter auch selbst fragen!
Sehr tief gehendes Gedicht, das ich gerade jetzt gern gelesen habe...
Das Schreiben fällt schwer, weil ich dabei ein Auge zukneifen muss, wg. der Doppelbilder, aber ich bleibe geduldig und für gute Texte weiter auf "Empfang".
Herzlich grüsst dich dein Dichterfreund Heino!

Wolfgang Lörzer (28.08.2008):
Lieber Heino, ich danke Dir für Deinen ausführlichen Kommentar, ganz besonders, da ich weiß, dass Du ihn unter misslichen Umständen verfasst hast. Ich habe dieses Gedicht vor etwa 10 Jahren im Unterricht geschrieben, als die Schüler einen Grammatikübungstest machten und ich von Bank zu Bank ging und Fehler besprochen und korrigiert habe. Dann hörte ich die Vögel und dachte, wie gut, dass es auch Äußerungen gibt, die sich den Kategorien "richtig-falsch" entziehen. Außerdem hatte ich zu der Zeit gelesen, dass Ornithologen festgestellt hatten, dass der Gesang der Vögel in unterschiedlichen Regionen Abweichungen aufweist, dass die Singvögel quasi in verschiedenen Dialekten singen. Welcher Gesang entspricht dann der Norm und welcher ist die Abweichung? Ich denke, dass man je nach eigener Erfahrung unterschiedliche Aspekte aus meinem Gedicht herauslesen kann. Beim Stil habe ich mich ein wenig an Jaques Prévert orientiert. Es ist ja auch eines meiner wenigen nicht gereimten Gedichte, weil ich insgeheim hoffe, dass sich der Leser selbst einen Reim darauf macht. Auf jeden Fall habe ich mich über Deine Interpretation sehr gefreut. Ich wünsche Dir, lieber Dichterfreund Heino, weiter Fortschritte bei der Genesung und grüße Dich herzlich, Wolfgang

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Ein liebenswertes Gedicht, zum Nachdenken, lieber Wolfgang.
Wenn uns das Zwitschern der Vögel nicht gefällt, dann liegt es wohl eher an unseren Hörgewohnheiten.
Liebe Grüße von Heinz

Wolfgang Lörzer (29.08.2008):
Lieber Heinz, über Deinen zustimmenden Kommentar habe ich mich sehr gefreut. Ich finde es schön, dass sich vieles im Leben den Kategorien richtig-falsch entzieht und auch ein Lehrer dies bemerkt. Liebe Grüße von Wolfgang

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Lieber Wolfgang,
in Deinem schönen Gedicht fühlt man sich als Lehrer ertappt.Wenn man so sehr bemüht ist,Fehler zu suchen,läuft man in der Routine Gefahr,das Positive und Schöne nicht mehr offen aufzunehmen.
Dabei ist der Lehrerberuf einer der
schönsten Berufe der Welt,weil man ge-
meinsam mit Kindern jeden Tag etwas Neues erleben kann.So schreiben Kinder
schöne Gedichte,z.B.Elfchen und malen
hinreißende Bilder.
Einen nächtlichen Gruß
sendet Dir Ingrid


Wolfgang Lörzer (29.08.2008):
Liebe Ingrid, ich danke Dir für die Kommentierung meines Gedichtes. Ich habe das Gedicht vor etwa zehn Jahren im Unterricht geschrieben, als die Schüler einen Grammatikübungstest machten und ich von Bank zu Bank ging und Fehler besprochen und korrigiert habe. Dann hörte ich draußen die Vögel und dachte, wie gut, dass es auch Äußerungen gibt, die sich den Kategorien richtig-falsch entziehen. Außerdem hatte ich zu der Zeit gelesen, dass Ornithologen festgestellt hatten, dass der Gesang der Vögel in unterschiedlichen Regionen Abweichungen aufweist, dass die Singvögel quasi in verschiedenen Dialekten singen. Welcher Gesang entspricht dann der Norm und welcher ist die Abweichung? Ich denke, dass man je nach eigener Erfahrung unterschiedliche Aspekte aus dem Gedicht herauslesen kann, so dass sich ein Lehrer/eine Lehrerin auch ertappt fühlen kann. Beim Stil habe ich mich ein wenig an Jacques Prévert orientiert. Es ist ja auch eines meiner wenigen nicht gereimten Gedichte, weil ich insgeheim hoffe, dass sich der Leser selbst einen Reim darauf macht. Auf jeden Fall habe ich mich über Deine Interpretation sehr gefreut. Einen herzlichen Gruß sendet Dir Wolfgang

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