Lieber Heino,
es gibt ja verschiedene Anatomien in gewisser Weise, oder? Die Technik, die Du hier anwendest ist zum Beispiel die lang-kurz-lang-kurz und kurz-lang-kurz-lang, ein wenig gleicht es dem Morsen (also das Dichten an sich). Man kann also verschiedene Techniken effektiv einsetzen, wie Du es hier mit dieser Technik machst. Klasse gereimt und sehr guter Rhythmus. Anders sind die meisten Musikrichtungen auch nicht aufgebaut als aus einem ständigen Tempi- und Instrumentenwechsel, aus lauter und leiser, aus Gesang (außer bei rein instrumentalen Stücken) und Stille bzw. Instrumentensoli. Die von Dir verwendete Technik ist manchmal auch eine meiner Präferenzen. Der MdR macht das auch. Wobei er den Rhythmus oft "abstürzen" lässt, also meist ein paar sehr lange Verszeilen hat, beispielsweise drei, - und dann eine extrem kurze Zeile... Meist lässt er dann im nächsten Vers wieder ansteigen... Im Grunde ist also die Anatomie bei jedem Gedicht anders, mindestens ein bisschen.
Zwar gibt es gewisse Poesie-"Regeln", aber die, denke ich, muss man ja nicht zwangsläufig IMMER strikt einhalten. Ich nehm das locker wie ein naher Bekannter, der Bäcker ist: Wenn ihm die Brötchen nicht immer ganz so akkurat gelingen, ist das kein Beinbruch. Knusprig gebacken am Ende (auf Gedicht bezogen in frischfertiger Form) lassen sie stets das Wasser im Munde zusammenlaufen.
Sehr gelungen.
LG, bkestoi
Heino Suess (24.02.2010):
Siehste, Berni, ich wusst es: Wir kommen doch beide noch zusammen, ich freu mich, auch über deinen ersten, sehr kompetenten Kommentar für ein Gedicht von mir!
Danke, herzl., Gruß, Heino.