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„Sein Wille“ von Andreas Thon


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Lieber Andreas,

ob ER mit seinem Abendmahl
und seinem Kreuz auf Golgatha
den Menschen schenkt' noch eine Wahl,
das bleibt zu hoffen - offen gar?

Liebe Grüße
Faro

P.S. In der drittletzten Zeile hakt das Versmaß.. vielleicht ist "dicht hinter hochgeschlag'nem Kragen" ein brauchbarer Vorschlag?! :-)



Andreas Thon (06.07.2015):
Zugegeben, es ist ein provokativer Text für die, die an Gott glauben. Würde ich an ihn glauben, würde ich denken er will das letzte Mahl genau so. Aber da ich an die Kraft des Menschen glaube - aber nicht weil er Gottes Abbild ist - habe ich noch Hoffnung. Was das Versmaß angeht kann ich die Kritik (wahrscheinlich aus Unkenntnis) nicht ganz nachvollziehen. Es bleibt, auch nach der von Dir vorgeschlagenen Änderung, ein neunsilbiger Jambus im Schema abab - also wie vorher auch. Und nach meinem ganz eigenen Lese und Rythmusgefühl ist es so wie ich es geschrieben habe für mich auch in Ordnung, auch wenn die Hebung da wechselt. Aber dadurch bekommt Z4 gleich am Anfang noch mal nen Geschwindigkeitsstoß versetzt. Ich find das so besser und hoffe da auf Leser die mitgehen können und nicht stolpern ;-) Danke für Deinen Kommentar, die konstruktive Kritik und Dein Einlassen auf meine pseudo Religiosität. Dir liebe Grüße - Andi

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Lieber Andi,
Dein Sonett erscheint mir mehrdeutig. Zum einen empfinde ich den Menschen als einen, dem alles egal wird hinter dem aufgeschlagegen Mantelkragen, weil er doch nichts ändern kann. Zum anderen aber hat er Furcht von dem Untergang , wenn ER zum letzten (Abend-)Mahl läutet.
So ist der Zwiespalt wohl nicht zu überwinden für das Leben, wenn der Mensch nicht ein bisschen optimistischer wird trotz aller Erfahrungen, bei denen er das Düstere überbewertet.
Wahrscheinlich liege ich falsch mit meiner Aufnahme Deines Gedichtes, aber so kommt es bei mir an.

Liebe Grüße
Irene

Andreas Thon (06.07.2015):
Schön das Du den Widerspruch und die Zerrissenheit herauslesen kannst, die sich ja auch schon in S1 durch die Zeitform andeutet. Du liegst also völig richtig. Der Mensch ist sich bewußt das es noch viele Lichter zu fachen und viele Hörner zu blasen gilt, trotzdem verbleibt der größte Teil der Menschheit passiv hinter dem Mantelkragen. Aus welchem Grund, das darf jeder für sich selber interpretieren...und da gibt es noch mehr Möglichkeiten als Resignation. Und ob ein wenig Optimismus ausreicht wage ich persönlich zu bezweifeln wenn ich mir die Welt anschaue. Ich wollte damit ausdrücken das es vielleicht sogar sein Wille ist, sein Wille sein muß wenn es ihn gibt, das die Welt so untergeht. Aber natürlich schwingt da immer zwischen den Zeilen die Möglichkeit und Hoffnung mit das es auch anders sein kann ;-) Danke für Deine Mühe sich mit dem Text zu befassen und die punktgenaue Interpretation. Dir eine schöne Woche und liebe Grüße - Andi

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