Kommentare unserer Leserinnen und Leser zum Gedicht
„Frau Holle und der Blinde“ von Jürgen Wagner


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Dem Blinden in seiner
eigenen Welt
ein "besonderes Sehen"
auch zufällt.
Das ist von gänzlich
anderer Art, mit
intensivem Fühlen gepaart.
Das Hören, Fühlen und Tasten
ist sensibelst ausgebildet,
wie man es sonst nirgends
findet...

Das Augenlicht kann er deshalb
nicht mehr so freudig genießen,
da dieses lässt die anderen ge-
kannten Gaben vermissen...

Ob meine Gedanken in die rechte
Richtung gehen, weiß ich nicht,
aber das nur kommt mir in den Sinn.

Schön hast du dein Gedicht aufgebaut.
Es las sich so mild; so ganz vertraut.

Liebe Grüße von mir.

Renate






Jürgen Wagner (18.01.2016):
In der Antike gab es ja auch den blinden Seher. Ich glaube, das gilt auch für normal Sehende: wenn man seine Sinne etwas zurücknimmt, nicht so viele Eindrücke aufnimmt, wird man sensibler für die feineren Schwingungen, man sieht Anderes. Trotz aller Härten bin ich doch froh, dass ich in den Jahren immer wieder die Stille gesucht und erlebt habe - und hier und da auch eine Öffnung. Da hört man mal einen Vogel singen, wie man ihn noch nie gehört hat - und denkt: das ist das Paradies! Oder man schmeckt mal einen Apfel, als hätte man noch nie einen gegessen. Das war für mich schon Offenbarung genug. Danke und lG! Jürgen

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Lieber Jürgen,

eine perfekt gereimte Ballade, die mir die ernsthafte Frage stellen will: Will man wirklich alles auf dieser Welt sich ansehen?

Liebe Grüße
Faro

Jürgen Wagner (18.01.2016):
Ja, ich schau mir auch nicht mehr alles an oder les' alles und höre ständig. Ein wenig Askese und Zurückhaltung ist oft segensreich. Ich lese zwar immer noch täglich Zeitung, aber immer wenn ich mal für 3-4 Wochen im Ausland war und zurückkam und die Zeitung aufschlug, hatte ich nie das Gefühl, ich hätte irgendwas versäumt. LG! Jürgen

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Der Blinde hat, sehr realistisch, nur einen kurzen Moment lang eine visionäre
Erscheinung. Dann entscheidet er sich für knochenharte Realität.Er leidet darunter,
könnte er nicht auch das Gute darin sehen? Das Erlösende?

Und im anderen Falle???

Nach einem Jahr der Illusionen und wahnhaften Gebilde wie im Drogenrausch
wäre sowieso der Alltag wieder eingetreten. Dann könnte er sich neu entscheiden, ob
er der Flucht nachjammert oder den Alltag neu angeht (das hast du neulich
in irgendeinem Gedicht doch thematisiert). Das sind meine Gedanken hierzu, etwas
schräg vermutlich zu deiner Intention. Lieben Gruß ... Inge hg

Jürgen Wagner (18.01.2016):
Nein, ich empfinde das auch so. Man sollte auf jeden Fall die irdische Realität wählen - die ist immer die reichste, weil geerdete. Es ist auch eine Verführung - nicht nur der Drogen, sondern auch religiöser Erscheinungen und Vorstellungen - als wäre da jenseits noch mehr. Das Mehr ist eine Sinnes - und Bewussteinserweiterung, die aber nur kurz lebbar ist. Aber es gibt Menschen - Musiker, Visionäre, spirituelle Medien - die davon sehr geprägt sind. Schöner Beitrag, gerne gelesen! Jürgen

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Herrliche Ballade, Jürgen!
LG der Paul

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