> Der Traum vom Frieden
>
> Ich liege im Bett, kann nicht einschlafen. Habe heute
> im Fernsehen und im Internet schlimme Berichte vom
> Krieg im Irak gesehen. "Die Kinder haben keine Chance
> zu überleben", steht im Spiegel. Was kann das nur für
> ein Gott sein, der dies zulässt? Busch behauptet, wie
> die Blues - Brothers, "Ich bin im Auftrag des Herrn
> unterwegs".
Das ist Amerkianische Mentalität: Glauben ist gut! Wer an etwas glaubt,
ist
erstmal ein guter Mensch, denn er hat Ideale und ein Ziel. In der Bibel
findet sich dazu für jeden Zweck das passende Zitat. Ob's nun "Auge um
Auge..." heißt oder "Liebe Deinen nächsten...". Wenn George W.
Gläubigkeit
verkauft, glauben ihm auch viele seiner Landsleute.
> Das ist Gotteslästerung, der Papst sollte
> den Kerl Exkuhminizieren!
Das würde gleich zweimal nicht helfen. Denn der Papst ist ein
"rückständiger"
Europäer und Glauben kann man auch ohne Papst sehr gut.
Abgesehen davon haben viele Leute ein Problem mit dem Göttlichen
"Bodenpersonal" (ich bin z.B. auch aus der Kirche ausgetreten).
> Ich bin müde und traurig. Die Gedanken vermischen sich
> mit dem Traum. Was währe wenn?
> Wenn ein Gott ein Zeichen setzen würde? Den Kindern
> helfen würde. Einen Krieg erst gar nicht zulassen
> würde.
> Was währe wenn die amerikanischen und englischen
> Kinder bedroht währen. Würde dann jemand helfen. Sind
> diese mehr wert, als die Irakischen?
> Was währe wenn ein Gott beispielsweise über Nacht die
> Kinder austauschen würde. Die Englischen und
> Amerikanischen Kinder in den Irak, und die Irakischen
> nach England und nach Amerika.
> Würden dann die Soldaten auf ihre eigenen Kinder
> schießen? Würden die das wirklich tun? Sagen, sie
> befolgen nur Befehle?
> Was würden die Eltern dazu sagen? Wenn diese am
> anderen morgen das Kind des Feindes statt ihres
> vorfinden würden. Könnten sie dies töten? Würden sie
> Mitleid haben? Würden sie das verstehen? Würden die
> Kinder dies verstehen? Würden die Kinder mitmachen?
> Würde dies den Krieg verhindern? Den Tot der
> irakischen Kinder? Sind diese schon vergessen?
> Aufgegeben? Eltern schreit! Nein!
> Was wäre, wenn ich selbst morgen in einem Irakischen
> Bett aufwachen würde?
> Ich wünsche es wäre Frieden, für alle Kinder!
Wenn Soldaten, egal welcher Nationalität, die Kinder selbst umbringen
müßten,
dann würde dieser Krieg wahrscheinlich nicht stattfinden. Glaube ich
zumindest. Denn nichtmal Engländer oder Amerikaner sind so kalt.
Das wirklich unmenschliche an diesem und allen anderen Kriegen der
"neuzeit"
ist, daß sie "entmenschlicht" sind. Es gibt kein Gegenüber mehr. Die
Soldaten
sehen das Kind nicht, das von der Patriot-Rakete zerissen wird. Sie
programmieren die Rakete nur noch auf "ein Strategisches Ziel" und
drücken
auf den Knopf. Und selbst wenn kein Kind getroffen wird, dann triffts
irgend
wen oder 'was anderes. Die Lebensgrundlage der Menschen wird zerstört
und die
Menschen, die das am härtesten trifft, sind junge Menschen.
Das Problem ist, meiner Meinung nach, einfach die Dummheit und die
Trägheit
der Menschen. Nette Junge Männer, werden Soldaten. Wird schon nichts
passieren. Mist, da wurde ein blöder Präsidenten gewählt, aber wird
schon
nichts passieren. Mist, es kommt doch zum Krieg. Mist als Soldat muß er
jetzt
in den Krieg ziehen. Naja, vielleicht wird's ja nicht so schlimm.
Das ist leider ein sehr menschliches Verhalten. Keiner denkt vorher
wirklich
darüber nach, was passieren kann. Keiner will darüber nachdenken! Und
dann
tauchen auf einmal Machtgeile (oder Ölgeile) Strategen auf und nutzen
die
Situation gnadenlos aus.
Ich weiß das schon lange. Trotzdem war ich auch vor 20 Jahren mal
Soldat. Nur
für die "normale" Wehrpflicht. Es war der Weg des geringsten
Widerstands und
ich hatte Glück: Es ist nichts passiert. Aber es war ein großer Fehler,
den
ich nie, nie wieder machen würde. Ich wußte das eigentlich schon
vorher,
hinterher war es mir auch bewußt.
Solange sich Menschen, aus welchen Gründen auch immer, als Soldaten
"abrichten" lassen, wird es auch irgendwelche Strategen geben, die
diese
Soldaten in Kriege schicken. Ohne Fußvolk wäre George W. ein ruhmloser,
minderbegabter Präsident und Saddam ein unbedeutender Giftzwerg.
Ein schöner Traum. Aber dazu müßten *viel* mehr Menschen anfangen für
sich
selbst zu denken und nicht zu vergessen.
Was bleibt, ist das Gefühl, das Du beschreibst: Müdigkeit und Trauer.
Axel