DER GEWENDETE WEIHNACHTSROCK
Es war im Jahre 1950. Meine Verwandten, bei denen ich aufwuchs, drehten jeden Pfennig um, bevor sie ihn ausgaben, und so auch meinen Rock.
Da konnte und wollte man keinen neuen Rock kaufen.
Zwar war der alte Stoff schon sehr schäbig, die Farben waren ausgeblichen.
Er war einmal rot und blau kariert. Die Karos waren mit schmalen, weißen Steifen abgesetzt. Jetzt sah er gräulich aus.
Jeden Tag hatte ich diesen Rock in der Schule an, und ich äugte schon manchmal nach den Kleidern, die meine Schulkameradinnen trugen….
Kurz vor Weihnachten kam eine alte Tante zu Besuch, die nähen konnte.
Sie sah mich von oben bis unten an und hatte dabei wohl den grandiosen Einfall, meinen Rock zu wenden.
Er wurde komplett in Einzelteile zerlegt und wieder zusammen genäht. Es nahm Stunden in Anspruch. Ich durfte sogar beim Auftrennen etwas mithelfen.
Nun leuchtete er wieder in kräftigen Farben, und sah wie neu aus.
Die Arbeit hatte sich gelohnt.
Es war ein wunderschönes Weihnachtsgeschenk.
Stolz trug ich ihn nach den Weihnachtsferien in der Schule.
Er wurde sofort von den Mitschülerinnen bemerkt und anerkennend bewundert.
Doch den Zahn habe ich ihnen gleich gezogen.
Ich hob mein Röcklein hoch und zeigte ihnen die Unterseite, während ich dabei lächelnd sagte: „Der wurde nur gewendet,“ und ich schaute in viele verwunderte, verdutzte Augen. Die habe ich bis heute nicht vergessen.
© C.W.
WIE ENTSTEHT WEIHNACHTSFREUDE?
Die Wunschzettel verschiedener Länder auf der Erde haben sich sehr verändert.
Das stellten die Engel im Himmel fest, die in der Vorweihnachtszeit damit beschäftigt sind, sie nach Regionen, Alter und Wünschen zu sortieren.
Früher standen hauptsächlich:
Puppen, Puppenkleider, Puppenküchen, Teddybären, Holzspielzeug, Bilderbücher, Schlitten, Schlittschuhe und nützliche Anziehsachen für den Winter auf dem Wunschzettel.
Neuerdings liest man:
Handy, Laptop, Computer, PC Spiele, Gameboy, CD u.s.w.
Und auf vielen Wunschzetteln steht nur noch ein Satz
ICH WÜNSCHE MIR GELD.
„Was ist denn das für ein Geschenk?“ brummt der älteste Engel.
„Da mache ich nicht mit.
Das macht ja gar keinen Spaß mehr.“
Auch die Engel aus der Weihnachtsbäckerei meldeten sich zu Wort.
„Wir haben auch kaum mehr etwas zu tun. Welches Kind freut sich schon über Lebkuchen, Weihnachtsgebäck, Mandelmakronen, Christstollen?
Das ganze Jahr über bekommen sie viele, süße Sachen zum Naschen. Schokolade, Kekse, Konfekt, da reizen sie unsere Weihnachtsplätzchen nicht mehr.“
In der Schneiderei ist auch nicht mehr viel los.
„Welches Mädchen wünscht sich ein schönes Kleid für Sonntag?
Welcher Junge trägt noch einen selbstgestrickten Pullover?
Solche Geschenke würden doch gleich im Kleidersack landen.“
Ja, auch den Engeln ist gehörig die Lust am Päckchen packen, vergangen.
So kommt es, dass sie sich richtig freuen, wenn sie noch einen Wunschzettel finden, der Handarbeit erfordert, denn das Herstellen von Geschenken bereitet ihnen Freude.
Diese Freude packen sie jeweils in das Geschenk zusammen mit Liebe ein, und so entsteht auf Erden die Weihnachtsfreude.
© C.W.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.12.2009.
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