Thea Pijpers

EINE WEIHNACHTSGESCHICHTE

18. Dezember 2010

EINE WEIHNALCHTSGESCHICHTE
Made in the Cook Islands

Vor ungefaehr zwei Wochen hat man mich angefragt, ob ich auch an einem Opernabend teilnehmen moechte. Ich fragte schuechtern nach dem Preis – 100 Dollar – etwas happig, so dachte ich, aber habe halt zugesagt.
Es wuerde ein ganz besonderer Gast teilnehmen, naemlich der beruehmte Operntenor Benjamin Makisi. Er haette eine Stimme wie Pavarotti. So, dachte ich, da kann ja gar nichts schief gehen. Hatte noch nie von einer Stimme mit dem Namen Benjamin Makisi gehoert. Ein Mann aus Samoa. (und Tonga) Auch gut. Ich kenne sie ja nicht alle.
Wir bestellten einen Tisch fuer sechs Personen. Der Abend sollte um 6.30, am l7.12. beginnen. Wie ueblich war ich schon um 6 Uhr da. Aber am Tisch sassen schon drei Damen mit einem sehr langen Gesicht. Man hatte unseren Tische direkt hinter der Stereoanlage plaziert, wobei uns die beiden Herren, die diese in Gang brachten und betaetigten, uns direkt ihren breiten polynesichen Ruecken zudrehten. Natuerlich opponierten wir. Wir waren ja schliesslich die ersten sechs, die sich zu diesem Abend entschlossen hatten. Nach langem hin und her bekamen wir dann zwei Tische in der ersten Reihe. Allerdings waren dies nun Tische von 4 Personen. Also wurden wir getrennt, worueber ich auch nicht ungluecklich war.
Im Programm war angegeben, dass wir ein Dreigangmenu serviert bekaemen und zudem ein Glas Henkel trocken. Da ich aber zu frueh war, musste ich mir ein Glas extra bestellen, da erst um 6.30 der Aperitif serviert wuerde. Dann aber gab es leckere Haeppchen (fingerfood in englischer Sprache) und den versprochenen Coup Henkel . Der Abend wurde besser. Die etwas verdriesslichen Gesichter entspannten sich.
Dann wurde die Vorspeise serviert, ueber die man besser nicht spricht und der Saenger kam auf die Buehne. Und er sang…. Er sang wunderbar, eine volle, runde Stimme, in hohen wie in tiefen Lagen. Es fing mit dem Trinklied aus Traviata an und es folgten italienische Volkslieder a la Pavarotti. Er sang in italienischer, spanischer und Maori Sprache. Alles ganz leicht. Natuerlich mit einem unerhoerten Charme und mit einer Leichtigkeit, wie man dies bei einem so grossen und starken Mann eigentlich gar nicht vermutet. Aber hier kam wieder mal die natuerliche Begabung fuer Theater, Mimik und Gesang, der Polynesier zum Ausdruck.

Beim Hauptgang, ueber den wir noch weniger zu reden brauchen, sang er dann ein wunderbares Ave Maria, ein paar Sachen aus Westsidestory und gab dann r ein Lied aus seiner Heimat Samoa zum besten. Alles ganz, ganz einzigartig.

Waehrend der Pause, d.h. zwischen den Gaengen, gab es dann eine Versteigerung. Ein Bild, ungefaehr 3 bis 4 Meter gross, eine Suedseeidylle nach Gauguin oder so, wurde fuer 3000 Dollar angeboten. Niemand wollte es. Es war ein ganz fuerchterliches Bild. Unpassend fuer jede gute Stube. Ja, vielleicht in einem Haus im Rotlichtdistrikt koennte man es noch aufhaengen. Aber alles war so komisch. Am Schluss ging es weg fuer 850 Dollar. Als Heizmaterial kann man es hier nicht verwenden, da wir keine Oefen haben.
Ein weiterer Preis war ein Wochenende in Aitutaki. Das ging ganz schnell weg. Be dem Wochende im Crown Beach Resort hatte man schon etwas mehr Muehe, da es sich ja bei dem Abend nicht um Touristen handelt, sondern um hier ansaessige Buerger. Aber es ging weg. Nicht ganz so hoch wie man sich dies gewuenscht haette, aber immerhin.
Dann kam Makisi mit einer jungen Frau auf die Buehne, die die New Zealand Idols gewonnen hatte. Die junge Frau war uebergewichtig, wie ja auch Makisi aber er meinte, dass man die Augen schliessen sollte und denken, dass es Celine Dion mit Pacelli waere. Nun die Stimme von Makisi war besser als die von Pacelli und die junge Frau war exzellent. Wunderbar harmonisch.
Fuer mich haette der Abend immer weiter so gehen koennen. Aber dann war es natuerlich mit Nessun Dorma zu Ende . Als Zugabe folgte noch Time to say goodbye….
Der Saenger mischte sich dann unters Publikum. Er war total durchgeschwitzt aber in herrlicher Verfassung und beantwortete alles Fragen . Mich umarmte er auch noch. Also so was….

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.10.2011. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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