DER LEIERKASTENMANN
Vom Vergnügungspark her war laute Musik zu vernehmen.
Es stand ein großes Riesenrad, das guten Zulauf hatte. Die Musik trug dazu bei.
Es waren die Melodien von der "schönen blauen Donau" und "Köhler-Liesel" zu hören.
Unmittelbar daneben stand ein magerer kleiner Mann mit seinem Leierkasten.
Es dudelte immer das gleiche Lied. Die Töne waren dem Riesenrad gegenüber eher dünn und kläglich. Es war immer die gleiche Melodie zu hören und in der Geräuschkulisse hätte man annehmen können, dass das Lied gar nicht gehört wird. Aber dem war nicht so. Der hagere Mann, der auf einem Hocker saß, wurde gehört. Fast jeder bemerkte den hageren Mann mit seinem Leierkasten. Sie staunten und waren gleichzeitig begeistert, dass es noch einen Leierkastenmann gab. Die Leute blieben stehen, um die alt vertraute Melodie zu hören. Immer und immer wieder erklang die Melodie. Bevor die Spaziergänger weiter gingen, steckten sie einige Euro in die bereitgestellte Büchse.
Eine Frau, die etwas länger da stand, sagte "können sie nicht eine zweite Platte auflegen"?
"Nein", erwiderte er, "ich habe nur die eine und was macht das schon? Es kommen doch immer wieder andere Leute hier vorbei".
Somit hatte er recht, manche standen lächend und versonnen und lauschten der Melodie.
Und der Leierkasten fing wieder von vorne an:
"Ihe Kinderlein, kommet, o kommet doch all..."
Er war für die große Stadt eine Attraktion.
Was wäre eine große Stadt ohne einen alten Markplatz.
Beide ergänzten sich und gaben der Stadt ein besoneres Flair.
Mit diesem besonderen Flair wurde der Vergnügungspark zu einem Weihnachtsmarkt verwandelt.
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Hildegard Kühne).
Der Beitrag wurde von Hildegard Kühne auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 20.12.2012.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).
Hildegard Kühne als Lieblingsautorin markieren
Gottes Zelt: Glaubens- und Liebesgedichte
von Patrick Rabe
Die Glaubens-und Liebesgedichte von Patrick Rabe sind mutig, innig, streitbar, vertrauens- und humorvoll, sie klammern auch Zweifel, Anfechtungen und Prüfungen nicht aus, stellen manchmal gewohnte Glaubensmuster auf den Kopf und eröffnen dem Leser den weiten Raum Gottes. Tief und kathartisch sind seine Gedichte von Tod und seelischer Wiederauferstehung, es finden sich Poeme der Suche, des Trostes, der Klage und der Freude. Abgerundet wird das Buch von einigen ungewöhnlichen theologischen Betrachtungen. Kein Happy-Clappy-Lobpreis, sondern ein Buch mit Ecken und Kanten, das einen Blick aufs Christentum eröffnet, der fern konservativer Traditionen liegt.
Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!
Vorheriger Titel Nächster Titel
Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:
Diesen Beitrag empfehlen: