Francois Loeb

GEDÄCHNTISSÄGE

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Ruhe mich unter dem wilden Birnbaum auf der Bergwiese aus. Herrlich einfach dazuliegen die Gerüche der reichen Bergblütenluft auf mich wirken zu lassen. Ihn aufzusaugen. Meinen städtisch abgestumpften Geruchssinn endlich zu verwöhnen.  Diesen im linksbündigen Gedächtnisfach abzulegen. Wer weiss, wie lange ich erneut auf einen solchen Glücksmoment werde warten müssen. Endlich sind solche Augenblicke, das ist mir mehr als klar. Der Weg in die Berge ist lang. Weiss der Himmel, wann das wieder möglich sein wird. Meine Fahrerlaubnis ist abgelaufen. Mein Lebensweg? Dieses Wort schleicht sich, wer weiss, auf welchen Wegen in mein Glücksbewusstsein, beginnt dieses auszuhöhlen. Knabbert daran wie an einem endlich vorgefundenen Fingerfood. Ich versuche mit meinen beiden Zeigefinger den Zugang zum Hirn über die Trommelfelle zu verschliessen. Fehlanzeige! Die Nase lässt sich der genüsslichen Düfte wegen unter lauten Nies-Protest-Rufen unter keinen Umständen verschliessen. Das lichte, goldene, ja selbst das silberne Glück beginnen zu verblassen. Ganz ohne irrlichtiges Dahinfaden, das mir einst beim eigenen Verblühen bis aufs Letzte ohne Wohlgerüche blühen wird. Wehre mich gegen diesen Lebensweggedanken. Heftig. Doch dieser lässt mir keine Ruhe. Beginnt meine Hirngänge zu besetzen. Erobert den einen nach dem anderen. Eine richtige Gedankensäge! Es knirscht und knarscht in meinem Kopf.

Habe einst vernommen, dass eine Säge als Musikinstrument eingesetzt werden kann. Nahm damals an, das sei eine reine, hundertprozentige Fakenews. Doch nun erlebe ich das Sägen, die Sägemusik in meinem Denken. Im Denkgehäuse, das lautstark brummt. Nicht genug damit, der Birnbaum beginnt zu fliehen. Ängstigt sich vor der Säge. Verständlich. Wer fürchtet sich nicht vor dem Instrument, das seinen Tod bringen kann. Nimmt dann die Beine unter die Arme. Vergisst das Zusatz e im Lettztwort des vergangenen Satzes, einzig um sich zu verteidigen. Kaum zu glauben, ich sitze an der prallen Sonne. Sehe wie der Birnbaum das Weite sucht. Flüchtet. Und ich bin alleingelassen mit meiner Gedankensäge, die mich nicht mehr loslassen will. Wohin führt der Weg? Wohin nur? Der Gedanke kreist. Spielt Karussell. Lässt keine weiteren Eingebungen zu. Sägt und sägt. Entzweit alles Denken, was sich aus meiner Seele infiltrieren will. Untröstlich ist, sich nicht durchsetzen zu können. Den Eisernen Vorhang des WOHIN nicht zu durchbrechen. Diesen nicht zu löchern. Aussen vor bleiben zu müssen, wie ich es in meinem Lebenslauf so oft erlebte. Beginnt über die Lebensbühne zu sinnieren. Beginnt den durch die Säge blockierten Denkapparat damit zu trösten. Nicht in meinem Kopf. Viel mehr in meinem Bauchgefühl, das sich wie der Birnbaum absetzt. Darauf hinweist, dass alle Bühnen dieser Welt, dieses Welttheaters Eiserne Vorhänge besitzen, um Feuersbrünste zu bekämpfen. Damit diese sich nicht ausdehnen können. Den Bauch der Welt nicht erreichen, nicht verbrennen, diesen nicht einmal entzünden können. Den Magen, der das Denken ernährt. Es sei, denn eine Gedankensäge verhindere dies. Doch weshalb haben diese Gedanken meinen abgeriegelten Kopf erreichen können? Ist das WOHIN nicht das Entscheidende?

Da erkenne ich zwar reichlich spät, dass einzig das Fliessende meine Zukunft, die Zukunft des Welttheaters, das bereits Verflossene bestimmen wird …


Und als Bonus ein weiterer DREISATZROMAN aus meiner Feder:

F L I E S S E N

Fleissig fliessend 
In sich giessend 
Wandelt Zukunft 
Derzeit auf den Pfaden 
Lasterhafter Vergangenheit. 
  
Vergangen in sich 
Keineswegs gefangen 
Erhebt sein grässlich Haupt. 
  
Und überhaupt wer 
Hat das erlaubt 
Sei der Frage 
Laute Klage. 
 

Herzlichst
François Loeb
 
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 14.07.2022. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Ein tiefes Blau - Berlin von Heiger Ostertag



Während eines Berlinaufenthalts lockt eine schöne Unbekannte den Schriftsteller Alexander Veldo in die Räume einer Vernissage. Dort wird er mit einem Bild konfrontiert, das ihn völlig in den Bann schlägt. Am nächsten Morgen ist das Gemälde verschwunden. Die Suche nach dem Bild führt Veldo tief in die faszinierende und vielfältige Welt der Kunst. Im Kunstmilieu selbst begegnen ihm Anne, Julia und Antonie, drei sehr eigenwillige Frauen, mit denen bald ein verwirrendes Beziehungsspiel beginnt. Im Hintergrund des Geschehens agiert der Händler Panduli, der Veldo für seine zwielichtigen Kunstgeschäfte zu nutzen sucht. Veldo macht sich in seinem Auftrag mit Julia auf die Suche nach dem verlorenen Bild. Auf der Reise intensiviert sich das kunstvolle Spiel ihrer Verbindung. Doch bald zerstören Pandulis dunkle Geschäfte die Idylle. Julia verlässt ihn und Veldo lebt kurz mit Anne und dann mit Antonie zusammen. Eine unbestimmte Drohung lastet über den Beziehungen, vor der Veldo nach Ägypten flieht. Vergeblich, denn während einer Schiffsfahrt auf dem Nil treten ihm erneut Anne, Antonie und Julia entgegen und Veldo verliert sich mit ihnen in einer surrealen, Angst erfüllten Traumwelt, aus der er nur mit Mühen entkommt. Schließlich kehrt er mit Anne nach Deutschland zurück, aber ihre Beziehung scheitert erneut. Monate vergehen, die er mit der Verarbeitung und der Niederschrift seiner seltsamen Erlebnisse verbringt. Und eines Tages macht Veldo eine eigenartige Entdeckung.

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