Harald Saul

Der Weihnachtsmuffel

Er geht langsam durch die dunklen Straßen der Stadt. Extra das Auto aus der Garage geholt und in den Ort seiner Kindheit gefahren, über 100 Kilometer über vereiste Landstraßen gerutscht sowie durch dunkle Städtchen und Dörfer gefahren. Am Bahnhof angekommen, das Auto abgestellt und nun geht er langsam an seiner ehemaligen Schule, dem Kindergarten und an den verschiedenen Wohnungen, wo man gewohnt hat, vorbei. Auf die Klingelschilder hat er geschaut, keine vertrauten Namen mehr.Er überlegt, vor 35 Jahren sind seine Eltern mit ihren Kindern aus der damals noch sehr verschlafenen Sperrbezirksstadt im Thüringischen weg. Er hat es immer bereut, die Eltern auch. Obwohl der Vater es nie zugab. Man hatte sich dort immer zu Hause gefühlt, die Großstadt in Ostthüringen, war schon nach einem halben Jahr langweiliger geworden. Nach Geschäftsschluß alle Türen zu, auch die Wohnungstüren und die zu den Herzen der Menschen, die man jetzt neu kannte......
Er schaut durch Fenster, sieht Eltern mit ihren Kindern und hat die Bilder der eigenen Kindheit vor den Augen....... Der Vater ist vor Jahren gestorben und die Mutter genießt mit gleichaltrigen im Ort, ein mehr oder minder zufriedenes Rentnerdasein. Hauptsache, man sei gesund.....

Er der gesund ist, bzw. sich gesund fühlt, fühlt das ihm diese gewisse Zufriedenheit fehlt,
aber wo suchen ?
Auf der Heimfahrt zurück, sieht er viele Schwibbögen in den Fenstern, erleuchtete Tannenbäume und freut sich auf die eigenen vier Wände. Mal sehen, was im Fernsehen kommt......

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 22.12.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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